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 am:   23.02.16

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Europa

       Umfangreiche Informationen des Auswärtigen Amtes

       von allen europäischen Ländern

       www.auswaertiges-amt.de/  

Albanien

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Andorra

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Belgien

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      Wandern in Belgien

 

Wandern in Belgien ist wegen seiner typischen Dörfer, Kulturdenkmale, usw. sehr attraktiv. In vielen Orten begegnet man auch folkloristischen Elementen. Vereinzeit findet man noch immer reizende Naturgebiete mit Wald und Heide. In Flandern z.B. gibt es die flache Polderlandschaft, das Westflämische Hügelland, das "Hageland", die sandigen und waldreichen Kempen und Limburg. In der Wallonie findet man noch ausgedehnte Wälder und die Bevölkerungsdichte ist dort dementsprechend klein. Wohlbekannt sind die belgischen Ardennen, von denen das Hohe Venn eine wichtiger Bestandteil ist. Auch das östlich der Linie Wezet Lüttich liegende Herver Land lohnt sich. Diese Aufzählung ist zwar nicht vollständig, beweist aber, daß Wandern in Belgien sicherlich der Mühe wert ist. Von einem zentralen Ausgangsort kann man eintägige Wanderungen machen, aber man kann auch mehrtägige Wanderungen von einem Ort zum anderen unternehmen. Abends kann man z.B. in einer Jugendherberge, in einem Haus der Naturfreunde, einem kleinen Hotel oder sogar im eigenen kleinen Zelt übernachten. Für letztere Möglichkeit braucht man allerdings eine gute Ausrüstung. Auch eine topographische Karte, ein Wandernführer sowie ein Kompaß sind empfehlenswert.

 

      ÜBER GR FERNWANDERWEGE

 

Fern- oder Weitwandern bedeutet, daß manchmal in verschiedenen Tagen bestimmte Wanderstrecken bewältigt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, nur eine 1 Tagestour zu machen oder während eines Wochenendes in eine bestimmte Richtung zu wandern. Wie dem auch sei, wenn man van einem Ort zum anderen zieht, folgt man am besten den GRFernwandernwegen. In verschiedenen europäischen Ländern findet man schon die bekannten Weiß-Rot oder Gelb-Rot Kennzeichen dieser Wanderwege, deren Netz sich zur Zeit auf gute 80.000 Km ausdehnt. In Frankreich und der Wallonie bedeutet die Abkürzung GR : Grande Randonnee, in Flandern : Grote Route, in Spanien (Katalonien) : Gran Recorregut, in Portugal Grande Rota. In den Niederlanden werden die gleichfalls weiß-rot markierten Wanderwege mit den Buchstaben LAW (Lange Afstand-Wandelpad) angedeutet. Auch in Italien wird dieses System schon vereinzelt angewandt. Die Kennzeichnungen stehen auf Mauern, Bäumen, Zäunen, usw. Aus vielen Gründen verschwinden plötzlich diese Markierungen. Schließlich ist die Uberwachung und Wiederbemalung eine von freiwilligen Mitarbeitern geleistete Arbeit. Deshalb ist es nützlich, einen Wanderfürher (Topoführer) bei sich zu haben. In Belgien sind derzeit 5850 km GR-Wanderwege ausgeschildert, von denen 3100 km in der Wallonie und 2750 km in Flandern. Es gibt also eine große Auswahl für die Ausarbeitung jedweder Wanderkombination.

 

      WAS IST EIN WANDERFUHRER (TOPOFUHRER) ?

 

Es ist ein handliches kleines Wanderbuch, das außer der Beschreibung der Wandertour eine ganze Menge von zusätzlichen Angaben enthält. Zum einen zeigt es Auszüge der topographischen Karte, meistens im Maßstab 1:50.000, mit rot darin eingezeichnet die Streckenwanderung. Zum anderen enthält es nützliche Angaben mit Bezug auf die Ubernachtungsmöglichkeiten, den öffentlichen Verkehr, die jeweiligen Entfernungen zwichen den Orten, Auskunftsadressen, u.v.a.. Les SENTIERS DE GRANDE RANDONNEE (SGR) und GROTE ROUTEPADEN (GR) verlegen die Wanderführer des belgischen Wandernetzes. Beide Vereine verteilen ebenfalls die Wanderführer des französischen GR-Netzes. Auch die niederländischen Topoführer (LAW-Streckenwanderungen) können bei Grote Routepaden gekauft werden. Verzeichnisse sind bei beiden Vereinen zu erhalten.

 

      WANDERKARTEN

 

Die topographische Karte bietet wichtige informationen mit Bezug auf die Straßen, Wege und Hindernisse denen man unterwegs begegnet und die Erkennungspunkte in der Landschaft sowie die Denkmale, andere Sehenswürdigkeiten, die Höhenlinien, usw.. Für den Wanderer sind die folgenden Maßstäbe von Bedeutung. Die Karten im Maßstab 1:25.000 (1 cm auf der Karte = 250 m im Gelände). Diese Karte wird planmässig ersetzt durch der Maßstab 1:20.000 (1 cm = 200 m). Diese Karten sind ausgezeichnet. Sie vermitteln dem Wanderer einen Schatz an Daten, werden mit größter Präzision hergestellt und zu einem angemessenen Preis verkauft. Das ganze Gebiet Belgiens wurde in 238 Blätter aufgeteilt und jede topographische Karte zeigt ein Gebiet von 16 bei 10 km. Daneben gibt es auch noch die Reihe M 737 im Maßstab 1:50.000 (1 cm = 500) die mit 61 Blättern ganz Belgien ausfüllt. Jede Karte zeigt ein Gebiet von 32 bei 20 km. Alle diese Karten werden vom NATIONALGEOGRAPHISCHES INSTITUT herausgegeben. Anschrift: Abtei Ter Kameren 13, 1000 Brussel.

 

Bosnien-Herzegowina

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Bosnien-Herzegowina

 

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        Bosnien und Herzegowina - Landeskunde

 

Bulgarien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Bulgarien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/bulgarien/index.asp

 

        ... und immer wieder lockt Bulgarien

        220 Kilometer auf der klassischen Route von Sofia nach Petrovo

        Erschienen in "Wege und Ziele"  Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 22 - April 2007

  

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Es ist mir ein Anliegen, auf die Wandertradition und das interessante Wegenetz in Bulgarien hinzuweisen. Ich bin dort nicht gewandert, habe nur kurz bei der Durchreise ein Stück des E 3 mit Markierung und passabler Unterkunft gesehen.

 

In Bulgarien gibt es einmal den Kammweg E 3, der über das Balkan-Gebirge bis zum Schwarzen Meer verläuft. (Der Name dieses an einigen Stellen bis über 2.000 m aufragenden, sonst eher sanften Gebirges, das Bulgarien in zwei Teile trennt, wird häufig auf ganz Südost-Europa übertragen. Die Bulgaren nennen diesen Gebirgszug auch Stara Planina.) Der E 3 war noch in sozialistischer Zeit als „Weg der Freundschaft“ konzipiert worden. Heute dürfte man statt mit politisch befohlener mit traditioneller Gastfreundlichkeit rechnen können. Für den E 3 liegt ein 1992 gedruckt und vertrauenswürdig wirkender Kartensatz im Maßstab  1:100.000 vor, der auch vergleichsweise ausführlich in deutsch, englisch und bulgarisch verfassten Wegebeschreibungen enthält.

 

Weiterhin gibt es in Bulgarien als E 4 und E 8 Fernwanderwege durch die Rodopen, ein Gebirge, durch das die Grenzlinie zwischen Bulgarien und Griechenland geht. Ich bin mit meiner Frau im Jahr 2000 im griechischen Teil der Rodopen gewandert und dort auf eindrucksvolle Laubwälder gestoßen. So etwas vermute ich auch auf bulgarischer Seite. Der E 4 ist ein Verbindungsweg von Sofia, genauer vom Rila-Kloster parallel zu der Überlandstraße E 79, nach Griechenland. Der E 8 dürfte reizvoller sein und sehr verschiedene Landschaftstypen durchqueren. Hierzu gibt es einen Kartensatz von 1993. Der E 8 endet kurz vor Svilengrad. Von dort ist es nur wenige Kilometer bis zum türkischen Grenzübergang Edirne, wo sich früher, als die Straßen über Belgrad unproblematisch waren, die Autos der türkischen Gastarbeiter stauten. Ältere EWV-Planungen sahen eine Verlängerung des E 8 bis Istanbul vor.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Dänemark

        Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

          http://de.wikipedia.org/wiki/Daenemark

 

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        http://www.lexas.net/laender/europa/daenemark/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Wer in Dänemark wandern möchte, könnte als „Einstieg“ den „haervej“, zu deutsch Heerweg, wählen. Dieser Weg verläuft in Nord-Süd-Richtung durch Jütland und hat Angebote für Radfahrer und Wanderer. Wenn man sich unter www.haervej.dk ins Netz einklinkt und dann auf der Randleiste „Til fods“ d.h. zu Fuß wählt und im nächsten Schritt „Detailkort“, kommt zu Karten, die beide Angaben für beide Fortbewegungsmöglichkeiten enthalten. Die dänischen Wege werden von der DVL, der Dansk Vandrelaug, betreut. Unter ihrer Homepage www.dvl.dk sind Angaben jedoch nur dänisch erhältlich. Der Heerweg setzt sich in Schleswig-Holstein fort, dort auch als Ochsenweg bezeichnet. Eine weitere grenzüberschreitender Trasse ist der sog. Gendarmenweg. Auch der E1 geht durch Dänemark.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

       Jütland von unten nach oben

       Auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 durch Dänemark

       Erschienen in "Wege und Ziele"  Zeitschrift des Vereins

    Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 27 - Dezember 2008

 

Deutschland

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen

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        Ausführliche Informationen über Deutschland - 

        Bundesländer - Städte - etc.: Deutschland – Wikipedia

 

 

Leben in der Pilgerherberge - damals und heute

 

Erfahrungen als Herbergseltern mit norddeutschen Pilgern in Lübeck

 

Von Tilmann Kleinheins

 

Als die Vorbereitungen für die Planung und den Erwerb eines Häuser–Ensembles im Rahmen einer Bau- und Wohngruppe auf die letzte Etappe ging, konnten wir Bauherren nicht ahnen, welche Schätze sich beim Sanieren des Gemäuers in der Lübecker Altstadt finden würden. Erst mit zunehmendem Baufortschritt, gab die Gertrudenherberge (siehe www.wikipedia.org) ihr Geheimnis preis. Der Bau war um 1360 errichtet und diente ursprünglich als Pilgerherberge und Domizil für fahrende Leute. Bei der Entkernung traten Wandmalereien zu Tage, die der Denkmalbehörde den sofortigen Baustopp als einzig richtige Maßnahme erscheinen ließ. „Die in der Güte ihrer Ausstattung einzig erhaltene Herberge für Santiago-Pilger im nordeuropäischen Raum“, wurde uns mitgeteilt. Und natürlich gab es auch einen 1 ½ Mann hohen Jakobus an der Wand mit Stab, Mantel und dem klassischen Pilgerhut. Gemalt vor 650 Jahren.

 

Mittlerweile ist die Bauphase lange abgeschlossen, alle Parteien wohnen wie geplant, nur die Halle der Gertrudenherberge wurde nicht in Wohnungseinheiten verplant, sondern von der Heiligen-Geist-Hospital–Stiftung erworben, die Gemälde restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es finden Konzerte und Lesungen statt. Zeitgleich las ich in den „Lübecker Nachrichten“ von einer Gruppe Idealisten, die die Einweihung der neu durchmarkierten norddeutschen Jakobswege feierten und private, nicht kommerzielle Herbergen suchten, die Santiago–Pilger unterbrächten. Als Streckenwanderer, der weiß, dass es den Kopf befreit, wenn man weiß, wo man ihn abends bettet und als unmittelbarer An- bzw. Bewohner einer alten Pilgerherberge meldete ich mich sofort. Das war im September 2008. Bis heute konnten wir 22 Einzelpilger und Pilgerinnen sowie Gruppen beherbergen.

 

Ein kleiner Exkurs sei gestattet: In der Weitwanderer–Szene ist, meiner Wahrnehmung nach, die persönliche Einstellung gegenüber dem modernen Pilgerwesen, eher reserviert. Man hat Kerkeling vor Augen; man denkt an stark frequentierte Wegabschnitte, wie vor allem die letzten 100 km vor Santiago de Compostela; man vermutet wüste Rangeleien um Herbergsplätze (im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung stand mal so schön: Wer Lust habe, sich mit schwäbischen Oberstudienräten um das letzte freie Bett in der Herberge zu streiten, der solle auf den Jakobsweg gehen). Das Pilgern und damit die Pilgerwege sind für diesen Teil der Weitwanderer nicht erste und nicht zweite Wahl beim Planen der nächsten Tour. Dazu zähle ich mich an sich auch.

 

Was mich am meisten vom Beschreiten des Jakobsweges abhält, sind die Wegführungen. Um historisch einigermaßen authentisch zu sein UND um Kulturdenkmäler, die die Pilgerschaft in früheren Zeiten belegen sollen, zu tangieren, verlaufen die Jakobsweg–Zweige oft und lange auf breiten Forstwegen und Asphaltstrecken, bleiben im Tal oder verlaufen auf Radwegen neben mitunter verkehrsreichen Straßen. Das ist sicher nicht auf jedem Abschnitt so, insgesamt aber überwiegend, schaut man sich Karten und Führer an.

 

Nun hat man aber die Pilger in Lübeck am Tisch sitzen. 95 % der Übernachtungsgäste – sie schlafen bei uns im Gästezimmer – laufen auf dem Baltisch – Westfälischen Weg (Tallin – Münster), der zuverlässig durchmarkiert ab Swinemünde/Kamminke direkt an der deutsch–polnischen Grenze losgeht. (Die Wege in Polen und im Baltikum sind zu kleinen Teilen fertig, oft noch im Projektstatus). Von dort also sind es 2 Wochen Gehzeit bis Lübeck, bei ca. 380 km.

 

Die anderen 5 % der Pilger kommen über den östlichen Zweig des Jütländschen Weges, der in Schleswig Richtung Lübeck abzweigt, während die Hauptroute zielsicher südlich der Elbe zustrebt. (Die Trassenführung der Via Jutlandica entspricht mit Varianten dem alten deutsch–dänischen Handelsweg Heerweg/Ochsenweg und damit mit einem hohen Anteil Festbelag ...). Der dritte Weg, der Lübeck erreicht, die Via Scandinavica, ist gerade frisch markiert. Dieser Zweig führt entlang der im Volksmund Vogelfluglinie genannten Strecke. Weil, als vierte Route, betuchte Pilger aus dem gesamten baltischen Raum Lübeck zusätzlich mit dem Schiff erreichten und von dort über Land weiter zogen, spricht man vom mittelalterlichen Pilgerzentrum Lübeck.

 

Welche Menschen kommen da? Welche Idee bringt sie zum Pilgern? Was haben sie zu erzählen? Wir öffnen gerne Tür und Tor, wir laden die Gäste zum Abendessen ein, weil wir neugierig sind. Und es sind bislang ausnahmslos bereichernde und interessante Abende in einer ungewöhnlichen Gemeinschaft gewesen. (Ganz nebenbei hoffen wir, unsere Kinder Klara (5) und Anton (11) für das „Offene Haus“ begeistern zu können.)

 

Knapp 80 % der Pilger sind Einzelgeher, fifty-fifty Männer und Frauen, 15 % sind Paare (Ehepaare, Pilger–Freunde) und die restlichen 5 % sind größere Gruppen. (Wir waren auch mit einer vierköpfigen Gruppe belegt bis unters Dach.)

 

Die Altersstruktur unserer Gäste ähnelt – graphisch dargestellt - einer Raute. Der weitaus größte Teil, der Rautenbauch, ist zwischen 40 und 50 Jahre alt, einige jüngere, aber auch ältere Pilger, gerne mal 70. Um die trockene Statistik zu beenden: rund 60 % der Pilger sind „Ossis“, aus Mecklenburg–Vorpommern, aus Sachsen und Brandenburg. Eines sei noch erwähnt: Wir hatten bislang nur einen Pilger, der wirklich auf dem Weg nach Santiago de Compostela war, einen jungen Mann aus Vorpommern (ca. 4100 km Weg ).

 

Ganz bewusst habe ich „Ossi“ geschrieben, weil es die unkomplizierte Atmosphäre der Begegnungen widerspiegelt. 20 Jahre nach der Wende ist deutlich zu merken, dass das beidseitige Interesse groß ist am Austausch über völlig verschiedene Lebenswege, ganz anders erlebte gesellschaftliche Sozialisation. Vor allem dann, wenn die Pilgerin aus Greifswald, die mir gegenüber sitzt, das gleiche Baujahr hat wie man selbst.

 

Besonders überrascht im Jahr 2010 hat, dass es die Besucher aus dem Osten waren, die ihren Glauben als Motivation für eine Pilgerschaft nannten. Konfirmation in der DDR statt Jugendweihe, das war möglich

 

Der überwiegende Teil der westdeutschen Gäste nannte auf die Frage, nach dem Warum, persönliche Dinge. Die meisten hatten einen so genannten LCE hinter sich (neudeutsch für Life Changing Event), sprich Trennung, Berufs-wechsel, überwundene Krankheit.

 

Und dann gab´s natürlich auch die sorgenfreie Fraktion, die aus Lust an der Freude unterwegs ist, und das waren nicht die Uninteressantesten. Also ein Kaleidoskop an Charakteren, Dialekten, Gesprächen und Rucksackgrößen.

 

Besonders gerne erinnere ich mich an Maika aus Chemnitz, einer Sächsin, wie sie im Buche steht. Sie kam auch von Polen und erzählte, dass sie schon in der DDR sehr viel mit ihren Eltern wandern gegangen sei, auch einwöchige Touren im Erz- oder Riesengebirge und in der Tatra. Meinen Einwand, dass Pilgern gleich Wandern und Wandern gleich Pilgern sei, ließ sie nicht gelten. Pilgern sei eine ganz andere Sache. Viel rascher sei sie am Weg ins Gespräch gekommen, wesentlich tiefschürfender und offener der Austausch. Sähen Einheimische Pilger durch den Ort kommen, wecke das ganz andere Assoziationen in den Köpfen als bei Wanderern. Pilger stünden viel mehr für den Aufbruch – am Morgen wie im Leben - und entsprechend positiv besetzte Bilder begegneten einem und machten auch die Erfüllung normaler Wanderbedürfnisse (Essen, Trinken, Schlafen, Wegweisung) einfacher. Pilgern wird eher geholfen.

 

Das machte mich stutzig und: es war glaubhaft. Seitdem grummelt es in meinem Wanderherz, ob ich´s mal testen soll. Als Herbergsmensch für Pilger wäre es an sich ja nicht verkehrt, die Sache von der anderen Seite her kennenzulernen, oder? Vielleicht nur mal eine Tagesetappe hineinschnuppern in den Weg und von Osten her auf Lübeck zulaufen. Oder eine Woche lang gehen, um die anderen Übernachtungsplätze und ihre Wirtsleute, von denen uns häufig erzählt wird, zu begrüßen. Man könnte ja das Gästebuch mitnehmen, in dem mittlerweile viele Bilder stecken - nein, nein, Santiago muss es nicht gleich sein - obwohl, es gibt eine Lübeckerin, entfernt bekannt, die von ihrer Haustür aus gepilgert ist, über Santiago hinaus den Camino Fisterra und noch nördlich nach Muxia. 3800 km, gut 7 Monate. Enorme Strecke. Schon mal jemand von Euch so lange unterwegs gewesen? In dem Moment hat das Ganze dann nämlich doch sehr viel mit Weitwandern zu tun. Oder Weitpilgern.

 

Die Übersichtskarte der deutschen Jakobswege wurde uns freundlicherweise zum Nachdruck zur Verfügung gestellt von Beate Steger mail@beate-steger.de - © www.deutsche-jakobswege.de

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 34 - April 2011

 

 

Grundlagenuntersuchung

„Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern“, Qualitätswanderwege

 

Eindrücke von der Pressekonferenz des Deutschen Wanderverbands auf der Tourismusmesse „CMT“ in Stuttgart am 15.1.2011 anlässlich „10 Jahre Wanderbares Deutschland“

 

Von Gerhard Wandel

 

Der Wanderverband hat zusammen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie eine wissenschaftliche Studie zum Thema Wandern herausgegeben. Die wissenschaftliche Betreuung und die Durchführung der Studie erfolgte über das Europäische Tourismus Institut an der Universität Trier. Ein Hochglanzprospekt mit Auszügen aus den Untersuchungen beschäftigt sich mit

 

·   Wandermarkt (Wandern oder nur Spazierengehen, Nachfragevolumen, Zielgebiete)

·   Triebfedern zum Wandern (Image: „Wandern liegt im Trend“, Natur und Gesundheit)

·   Wirtschaftsfaktor Wandern (Ausrüstung, Ausgabenstruktur der Wanderer)

·   Wanderinfrastruktur („Qualitätswanderwege“, Planung und Orientierung, An- und Abreise, Unterkunftswahl)

·   Zukunftsmarkt Wandern („alternde Gesellschaft“)

 

Aus der Grundlagenuntersuchung ist klar erkenntlich, wer der Auftraggeber war, denn alpine Verbände oder die Organisation der Naturfreunde, die bei der Entwicklung des Wanderns in breiten Schichten der Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert einen wichtigen Anteil hatten, werden in wenigen Zeilen oder überhaupt nicht erwähnt. Außerdeutsche Wanderwege scheint es nicht zu geben.

 

Unsererseits wurden in „Wege und Ziele“ im vergangenen Sommer kritische Anmerkungen zur ersten Vorstellung der Studie gemacht. Diese beinhaltete u. a. die Themen:

 

·   Art und Länge der durchgeführten Wanderungen und daraus ermittelte Bevorzugung von Wanderwegen in den Mittelgebirgen,

·   An- und Abreise mit dem Pkw,

·   die kleinteilige Struktur mit über 50 Wanderverbänden in Deutschland und die daraus folgende Vielfalt der Markierungssysteme,

·   Die Beurteilung der Infrastruktur durch die Wanderer als gut, obwohl die meisten Wanderer nicht in anderen Regionen oder im Ausland wandern, um hier einen echten Vergleich durchführen zu können

Das Netzwerk Weitwandern hatte sich schon vor einigen Jahren mit Themen aus der Untersuchung vertraut machen können. Eine Schweizer Studentin schrieb im Jahre 2007 ihre Masterarbeit über „Fernwandern, ein touristisches Thema“, in der das Fernwandern aus Sicht der Schweiz untersucht wurde. Die Studie ermittelte folgende Ergebnisse:

 

·   Das touristische Potenzial des Weitwanderns wird als gering im Verhältnis zu den Tageswanderern eingeschätzt. Das größte touristische Potenzial im Bereich des Weitwanderns weist der Pilgertourismus auf.

·   Für Weitwanderungen begeistern sich mehrheitlich Menschen mittleren Alters. Auch bei der Untersuchung des Wanderverbands wurde der größte Anteil der Wanderfreudigen im Alter von 50 – 70 Jahren ermittelt.

·   Wanderer haben eine überdurchschnittliche Bildung.

·   Weitwanderer sind regelmäßige Wanderer.

·   Die Mehrheit der Weitwanderer wandert individuell und nicht in Gruppen. Hier unterscheidet sich die Untersuchung des Wanderverbands, die vollkommen unterschiedliche Wandercharaktere herausbildet, dabei auch Gruppenwanderer.

·   Das Naturerlebnis steht im Vordergrund, historische und kulturelle Themen sind nicht von zentralem Interesse.

·   Das Interesse an einer klaren und einheitlichen Wanderwegmarkierung ist groß; Karte und Kompass spielen eine untergeordnete Rolle.

·   Weitwanderer bevorzugen eine Qualitätsunterkunft. Umweltfreundlicher und sozialverträglicher Tourismus spielen in der Schweiz eine wichtige Rolle.

·   Die Nachfrage nach „Premiumwegen“ spielt in der Schweiz keine Rolle.

 

Zu verschiedenen Punkten der Grundlagenuntersuchung zum Wandern hat sich das Netzwerk Weitwandern schon vor Jahren geäußert: In der Resolution der Mitgliederversammlung vom 28.9.2002 wurde eine separate Führung von Rad- und Wanderwegen gefordert.

 

Im August 2004 schrieb Dr. Lutz Heidemann zu „Grundsätzen zur Markierung von Fernwanderwegen“: Fernwanderwege sollten durchgängig in gleicher Form markiert sein“

("Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins Netzwerk Weitwandern e. V. - Ausgabe 14).

 

Das Netzwerk Weitwandern beschäftigte sich eingehend mit dem Thema der Premiumwege, zum Beispiel in „Wege und Ziele“, Ausgabe 15 vom Dezember 2004 „Wohin geht die Wegemacherei? Wege ohne Ende – Zur Entwicklung der Premiumwege“.

 

Und damit wären wir schon beim zweiten Schwerpunkt der Pressekonferenz, dem Thema „Qualitätswanderwege“.

 

Die Verwaltung der Qualitätswege fordert die Wanderverbände in hohem Maße: Markierung und Instandhaltung der Wege, Infos und Erschließung können die Wanderverbände nur noch eingeschränkt selbst bewirken. Trotzdem sollen die Qualitätswanderwege und deren vorgegebenen Kriterien ein zentrales „Exportgut“ nach Europa werden. Dazu soll im Jahre 2012 als erster grenzüberschreitender Qualitätswanderweg, der Lechweg (von der Quelle bis zum Fall) zertifiziert werden. Inwieweit sich eine Übertragung der vom Wanderverband entwickelten Grundsätze europäischer Standard wird, werden wir in ein paar Jahren sehen. Zur Entlastung der einzelnen Wanderverbände soll eine deutschlandeinheitliche Wanderwegeverwaltung (digital) entwickelt werden.

 

Die Neuzertifizierung und Nachzertifizierung von Qualitätswanderwegen betraf folgende Weitwanderwege:

 

Kammweg (Sachsen/Thüringen)

Renchtalsteig (Schwarzwald)

Zweitälersteig (Schwarzwald)

Frankenweg (Bayern)

Fränkischer Gebirgsweg (Bayern)

Jurasteig (Bayern)

Schluchtensteig (Schwarzwald)

Donauberglandweg (Weitwanderweg im Zusammenhang

mit dem Zollernweg, Schwäbische Alb)

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 34 - April 2011

 

 

Einladung zur Aufmerksamkeit

 

Wanderer bewegen sich langsam. Mit ihrer ruhigen “Gangart” haben Wanderer und die Wanderinnen die Chance, wechselnde Geschichtsspuren sehr viel deutlicher als andere Zeitgenossen wahrzunehmen. Geschichtsspuren, an denen man vorbeikommt, können weit zuückreichen. Deutschland liegt in der Mitte Europas und hat kaum so etwas wie “natürliche Grenzen”. Das Land und seine Menschen haben sich oft verändert und viele Einflüsse von außen aufgenommen. Menschen sind nach Deutschland eingewandert; andere sind von hier weggewandert; und manchmal sind ihre Nachkommen – unfreiwillig bei den Donauschwaben – auch zurückgekehrt. 

 

Vielleicht führt der Weg an Ringwällen vorbei. Zeugnisse von Kelten finden sich z. B. in Württemberg, Hessen oder Franken. Im Rheinland und in der Pfalz wird man immer wieder an die Römer erinnert. Die slawische Besiedlung und Namensgebung hat bis etwa zur Elbe-Saale-Linie gereicht. Noch heute wird im Spreewald und Teilen der Lausitz sorbisch gesprochen. Die größte –schon immer hier lebende Minderheit- in Deutschland sind die Dänen. Der Endpunkt der dänischen Staatsbahnen war der Bahnhof Hamburg-Altona. Erst nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1866 kam Schleswig und Holstein zum Deutschen Reich. Die Verbindung der Bahnlinie von Hamburg nach Altona wurde verwirklicht. Friesisch ist eine eigenständige Sprache! 

 

Deutschland war immer ein Land für Ein- und Auswanderer.

Durch die Entvölkerung nach dem 30-jährigen Krieg wurde die Zuwanderung gezielt von den Landesherren unterstützt. Nach Württemberg kamen u.a. wegen ihres Glaubens verfolgte “Waldenser” und Hugenotten. Da die einheimischen Schwaben oder Badener die Asylbewerber aus dem Piemont und Savoyen nicht aufnehmen wollten, kam es zu etlichen Neugründungen, die heute noch auf den französischen-piemontesischen Ursprung schließen lassen, zum Beispiel: Großvillar, Kleinvillar, Serres, Perouse, Pinache usw.. Auch für Einheimische ist es kaum vorstellbar, dass noch vor 150 Jahren in Perouse kein Deutsch gesprochen wurde! Zur Geschichte der Waldenser empfehlenswerte Literatur: “Dreihundert Jahre Waldenser in Deutschland” von Albert de Lange.

 

Die nächste Einwanderungswelle traf Deutschland mit dem Beginn der Industrialisierung. Da die Italiener meh Erfahrung mit dem Eisenbahnbau in schwierigem Gelände hatten, wurde die Württembergische Schwarzwaldbahn von Stuttgart über Weil der Stadt, Calw und auch die Gäubahn von Stuttgart nach Zürich in den Jahren 1860 – 1870 durch italienische Gastarbeiter gebaut. Viele von ihnen fanden auch Gefallen an Schwäbinnen und sind hier sesshaft geworden.

 

Die unabhängigen, oft gar nicht großen Reichsstädte in Südwestdeutschland haben uns Nachkommen wunderbare Ortsbilder mit Kirchtürmen, Rathäusern, viel Fach-werk und oft noch intakten Stadtmauern hinterlassen. Die historische konfessionelle Vielfalt in Deutschland kann der Wanderer und die Wanderin an Kirchen und Wallfahrtsorten und an bescheidenen Wegekreuzen mosaiksteinartig beobachten.

 

Das Erbe der Vergangenheit ist oft ideologisiert worden, deshalb ist das Sachkundig-machen durch neuere Bücher zur Geschichte oder Archäologie anregend und manchmal richtig überraschend. Wie wird heute die Rolle des Adels und der Gutsherrschaften gesehen? Auf jeden Fall waren sie mit Burgenbau und der Anlage und Pflege von Wäldern und Jadgrevieren landschaftsprägend. Denn die schöne- und oft auch gefährdete - Landschaft, die wir Weitwanderer durchqueren unterliegt - und unterlag - ebenfalls einer ständigen Veränderung. Deshalb kann z. B. ein Buch wie das von Hansjörg Küster “Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa – Von der Eiszeit bis zur Gegenwart” (C. H. Beck München, mehrfach neu aufgelegt) als Lektüre empfohlen werden. 

 

(Hei. 2008) 

 

Estland

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Estland

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/estland/index.asp

 

Politische Landschaften in Estland

 

Der folgende Essay von Kaarel Tarand ist in einer estnischen und einer englischen Version in dem Straßenatlas „Regio Eesti teede atlas 1: 150.000“ (Tallin 2002/2003, Bilder und Landkarten 200 Seiten) enthalten. Er wurde von Uta Angerer, Frankfurt a M. vom Englischen ins Deutsche übersetzt.

 

Das Erscheinungsbild von Landschaften und ihre Veränderungen sind normalerweise das Ergebnis von wirtschaftlichen Tätigkeiten der Menschen. Im zwanzigsten Jahrhundert haben jedoch politische Entscheidungen und Ereignisse die stärkste Auswirkung auf die estnische Landschaft gehabt. Dies ist deutlicher auf dem Land als in Städten zu bemerken. Vielleicht sind wir auch einfach in den Stadtlandschaften unter dem Einfluß wechselnder Moden mehr Änderungen gewohnt.

 

Felder und Wälder können nicht als Beispiele von Jugendstil, Funktionalismus oder Postmoderne beschrieben werden. Ihr Schicksal und ihr Erscheinungsbild hingen nicht von künstlerischen, sondern von ideologischen Positionen ab. So sind sogar noch jetzt alle charakteristischen Ausdrucksformen der „politischen Landschaften" des vergangenen Jahrhunderts in Estland zu beobachten. Alle zeigen ähnliche Aspekte des Niedergangs; ihre einstige Pracht ist von Landreformen zerstört worden, von Eingriffen, wie sie jeder Generation in Estland als „höhere Gewalt" widerfahren ist.

 

Vor ungefähr 150 Jahren begannen in Estland die Städte zu wachsen, was aber zunächst die Landschaft nicht änderte. Die Mehrheit der Bevölkerung bebaute weiter das Land, so wie sie das Jahrhunderte lang getan hatte. Der vorherrschende Landschaftstyp war von den großen Gütern geprägt: Ihr Mittelpunkt waren die Gutsbezirke und große Parks, die im 18. und 19. Jahrhundert in den schönsten Landesteilen angelegt worden waren. Ihr vergangener Glanz hat zu romantisch zugewachsenen Ideallandschaften geführt, wenn man von den paar Dutzend Herrenhäusern absieht, die in jüngster Vergangenheit restauriert wurden.

 

Die von den Gutshöfen und der Gutswirtschaft geprägte Landschaft wurde durch die Landreform von 1919 zur Zerstörung verurteilt. Die Landreform ließ eine „Landschaft der Neubauern“ entstehen. Die eben begründet estnische Republik stand im Krieg mit den Bolschewiken einerseits und dem deutschbaltischen Landadel andererseits. Die Landbevölkerung hätte man sofort mit dem Versprechen von Landbesitz als Dank für den Dienst im Militär gewonnen. 2,3 Millionen Hektar Land (fast die Hälfte des estnischen Bodens) wurde enteignet und auf 56.000 bäuerliche Betriebe aufgeteilt.

 

Auf freiem Feld kann man noch heute diese Gehöfte sehen. Auch wenn ihre Holzhäuser nicht mehr stehen, so zeigen die Bäume und die hochgewachsenen Fliederbüsche noch an, was die junge Republik ihren Kämpfern für die Unabhängigkeit geschenkt hatte. Aus Steinen gebaute Scheunen und Keller, deren Material von Gutsgebäuden stammte, sind in besserem Zustand. Erst gegen Ende der dreißiger Jahre bekam die bäuerliche Landschaft ein gepflegteres Aussehen, unterstützt durch die kraftvolle Exportpolitik Estlands und die vom Präsidenten ausgerufene Kampagne zur Verschönerung der Häuser.

 

Dieses Glück währte nicht lange. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs entschieden die Großmächte, Europa zu teilen. Estland fiel an eine Besatzungsmacht, die kein privates Eigentum kannte. Reichere Bauern wurden nach Sibirien geschickt, und nach dem Krieg erklärte das Sowjetregime den Boden zum öffentlichen Eigentum, das dem Volk gehörte. Das Land verlor seine Bauern, und man schuf die Grundlage für die neue „Kolchos-Landschaft“. Ihren Überresten im Zustand riesiger Unordnung kann man heute noch überall begegnen.

 

Bis in die sechziger Jahre hinein verfügte das Kolchosesystem nicht über die Mittel Neues zu bauen. Ob Guts- ­oder Bauernhäuser, alles wurde so gut wie möglich für neue Zwecke verwendet. In den Dörfern spielten Landarbeiter und angestellte Arbeiter, die ihren Aufgaben gar nicht gewachsen waren, ihre Macht aus. Die riesige Sowjetunion brauchte aber Nahrung, und die Esten waren fast die einzigen, die in der Lage waren, sie zu produzieren. So brachte das hungrige Moskau die Kollektivbetriebe auf die Beine. Das neue Kolchosensystem schätzte das herkömmliche zerstreute Wohnen auf dem Lande nicht, und da Nikita Chruschtschow erklärt hatte, daß die Unterschiede zwischen Stadt und Land aufzuheben seien, setzte auch noch ein Bauboom auf dem Lande ein. Wohnblocks aus vorgefertigten Platten, die mitten im Feld stehen, zeugen von den „Spitzenleistungen“ des Kolchossystems. Aber es gab nicht nur das: Aufwendige Kulturpaläste, Ställe, in denen tausend Tiere untergebracht waren, hohe Silos, Mechanikerwerkstätten mit vergammelnden Maschinen - all das sind charakteristische Bestandteile der großmaßstäblichen Bodennutzung nach dem Kolchossystem.

 

Die Kolchoszentren wurden weitab von traditioneller Bebauung - den Dörfern und Kirchen - angelegt, um den letzten Widerstand der konservativen Landbevölkerung zu brechen. Schließlich wurde auch das Netz der Überlandstrassen an die neuen Zentren angeschlossen, was dazu führte, daß man von den großen neuen Strassen aus die Welt der Güter und der Bauernhöfe nicht mehr wahrnahm. Die Breschnew-Ära brachte noch eine eindrückliche Komponente der Kolchos-Landschaft hervor: sog. „zurückgewonnenes Land", d.h. durch Trockenlegen von Mooren landwirtschaftlich nutzbar gemachte Flächen. Aber als Ergebnis dieser allerletzten „Reform“ vermag dieser fruchtbare Boden nur noch Strandgras zur Herstellung von Biodiesel zu ernähren.

 

Mit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Estlands im Jahr 1991 hat sich die politische Leitlinie durchgesetzt, daß das Unrecht der Vergangenheit beseitigt werden muß. Das bedeutet noch einmal eine Verteilung des ganzen Landes und die Kreierung neuer Eigentümer. Die Wiederkehr von Eigentumstiteln eröffnete den anscheinend endlosen Prozeß einer Landreform, bei dem man im wesentlichen bemüht war, das Grundeigentum so zu verteilen, wie es 60 Jahre zuvor gültig war, was natürlich zu Konflikten zwischen Gerechtigkeit und dem wirtschaftlich Möglichen führte. Die Zersplitterung des Grundeigentums führt bestenfalls zur Klärung strittiger Rechtsverhältnisse, aber nicht zu einem wirtschaftlichen Erfolg. 

 

Diese Reform, die jetzt bald abgeschlossen sein soll, hat sich noch nicht in der Landschaft bemerkbar gemacht, die immer noch geprägt wird von den in Ruinen liegenden Gütern, den Bauernhöfen und den früheren Kolchosbetrieben. In der Umgebung größerer Städte bauen reiche Stadtbewohner, die keine Verbindung mit Landwirtschaft haben, ihre Häuser. Da gibt es nur den Maßstab von gutem oder schlechtem Geschmack, entsprechend werden solche Siedlungen entweder „albern" oder im anderen Fall, falls er wirklich eintritt, zu „smarten" Orten.

 

Im Wald hat sich mehr geändert. Im heutigen Estland ist Holz eines der wichtigsten Exportgüter, was bedeutet, daß der Umfang des Einschlags dauernd steigt. Der Wald gehört teils privaten Eigentümern, teils dem Staat. Da eine ausreichende Überwachung der fortwirtschaftlichen Aktivitäten fehlt, entsteht ein neuer Landschaftstyp, den man „Forst-Raubbau" nennen könnte. In solchen Gebieten liegen Busch und Wald, der in den letzten zehn Jahren keinerlei Pflege gesehen hat, neben kleinen Parzellen sauber gehaltenen Waldes. Sie gibt es vor allem in Südestland.

 

Landschafts-Liebhaber interessieren sich für die heutige Situation, nicht so sehr für die Zukunft. Das „Gemälde Estland 2002“ ist eine Schöpfung der Politik, an dem neben estnischen Meistern die kräftigen Pinselstriche von Molotow und Ribbentrop, Gorbatschow und Bush zu finden sind. Wenn auch eklektisch zusammengesetzt, hat diese leicht angeschmuddelte und heruntergekommene „Leinwand“ doch seine eigene hoffnungsvolle Schönheit, welche die estnische Landschaft als einzigartig in Europa macht.

 

Finnland

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Finnland

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/finnland/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Finnland tauchte bisher nicht auf den Übersichtskarten der EWV und auch nicht enthalten in dem von Hans Jürgen Gorges in Zusammenarbeit mit der EWV, hier insbesondere mit Frank Schlinzig, im Jahr 2002 in der 2. Auflage herausgekommene Veröffentlichung “Auf Tour in Europa“ (Kompass/ Deutscher Wanderverlag Stuttgart). Bei einem so naturverbundenem Volk wie den Finnen ist naheliegend, daß es eine Wandertradition und markierte Wege gibt. Ich bekam in Brilon eine  ins Deutsche übersetzte Broschüre „Auf Schusters Rappen in Finnland – Die Europäischen Fernwanderwege E6 und E10“ (undatiert, ca. 2001 erschienen). Daraus geht hervor, daß bis 2005 eine große Zahl von regionalen Wege geben wird, die untereinander verbunden sein werden und deren Hauptstränge als Europawege deklariert sind.

 

Im Einzelnen wird dort ausgeführt: „...Auf dem Routennetz findet man eine sehr große Menge von Aktivitätsmöglichkeiten und eine Vielzahl von Übernachtungsorten, die sicherlich manch einen für einen längeren Aufenthalt locken werden. Viel­leicht ist es sowieso eine glücklichere Lösung, sich auf ein paar Stellen zu konzentrieren und deren Umgebung kennenzulernen Aufgelistet sind diejenigen Teile der Euro-Routen, die bis 31.10.2000 bekannt gemacht worden sind. Die Liste wird anhand von Rückmeldungen ständig ergänzt und vervollkommnet.

 

Im Anhangsteil der jeweiligen Routendatei befinden sich Kontaktadressen für Auskünfte zu den einzelnen Routen. Um das Lokalisieren und das Bestimmen der Routenlage in Finnland zu erleichtern, sind Teile jeweiliger Routen sowie gesamte Gebiete nach der Einteilung der Wegkarte "GT" aufgezeichnet. Die GT-Wegekarteneinteilung hat sich geändert: Finnland wird ab nun in 18 (und nicht wie bislang 19) Gebiete geteilt. Die Karten haben demzufolge die Bezeich­nungen GT1- GT18 und werden im Laufe des Jahres zu erwerben sein. In den Wegkarten sind zwar einige Routen aufgeführt, aber die Karten sind nicht genau genug, um als Wanderkarten zu dienen; man kann anhand jener lediglich den Routenverlauf grob verfolgen. Zu nahezu allen Routen und Gebieten gibt es inzwischen Wanderkarten und -führer. Es ist immer wünschens­wert - und teilweise unbedingt notwendig - Karte und Kompaß zu benutzen!

 

Beim Entwickeln der quer durch Finnland führenden Wanderrouten hatten wir als Leitidee das Ausbauen schon vorhandener - obzwar teilweise ein wenig verwahrloster Routen, an denen weitere Nebenrou­ten bzw. deren Vernetzungen angeknüpft werden können, um so eine gesamtheitliche Routenverflech­tung zu ermöglichen. In Mitteleuropa kommen die Routen "physisch" zusammen, obwohl auch dort (z.T. wegen stärkerer Verkehrsbelastung) einige Streckenabschnitte der aufgezeichneten Routen mit Bussen zu bewältigen ist. Fahrpläne der Busse werden in solchen Fällen in der jeweiligen Routenin­formation angegeben. In Finnland ist wiederum schon wegen der erheblichen Entfernungen das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln unabding­bar, jedoch wird dies besonders in der Anfangsphase des Routenausbaues spürbar. Die Euroroute wird durch Aufkleber markiert, die auf weißem Grund die schwarze Aufschrift "E6" oder "E10" tragen; die Ost-West-Verbindungsroute trägt den Zusatz E6 und E 10 mit einem doppelseitigen Pfeil dazwischen.“ 

 

Ein guter deutschsprachiger Internet-Einstieg ist unter: www.suomenlatu.fi möglich. Da erscheint u.a. die oben angesprochene Kartenübersicht zusammen mit vielen anderen weiterführenden Informationen.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

Frankreich

Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

http://de.wikipedia.org/wiki/Frankreich

 

Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

http://www.lexas.net/laender/europa/frankreich/index.asp

 

Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen über die Régions

http://de.wikipedia.org/wiki/Regionen_Frankreichs

 

Übernachtungen:

 

Hotelverzeichnisse können über die Tourismus-Organisationen der Regionen oder Departements erbeten werden. Hinweise auf die administrative Struktur Frankreich folgen weiter unten.

 

 

Für Fernwanderer bietet die Vereinigung „Logis de France“ ein gutes Angebot. Die etwa 3.500 angeschlossenen Hotels, in der Regel charakteristische ältere Gebäude, decken in guter Weise den „ländlichen Raum“ ab. Die Mitgliedschaft im Verband garantiert einen Mindeststandard. Über den französischsprachigen http://www.logis-de-france.fr/fr einloggen (Alternative englisch) und über „cherches un hotel“ die Wahlmöglichkeit „sur une carte“ benutzen und sich dann über Region zu Departement hinklicken und auf der dann aufscheinenden Karte die Orte nahe der Strecke suchen.

 

Weitere gute Unterkunftsmöglichkeit für Wanderer bieten die privaten Zimmervermieter, die von den örtlichen Behörden als „Chambres d´hôtes“ konzessioniert sind. Hier kann man oft einen Einblick in Lebensverhältnisse der durchwanderten Gegend bekommen und Fragen stellen. Zudem dient das der oft beschworenen „lokalen Ökonomie“. Der Dachverband „Gîtes de France“ mit dem roten Hahn im offenen Fenster als Markenzeichen bietet auch Ferienhäuser an, deren Vermieter lehnen die durchziehenden Wanderer oft ab, deshalb auf der anfangs mehrsprachigen Homepage von Gîtes de France auf „Gästezimmer“ klicken. Über eine Karten mit Regional-Gliederung kann man sich in die einzelnen Departements einwählen und erhält dort neben den Links zu den Vermietern auch viele touristische Informationen auf Departement-Ebene.

 

 

Einfacher im Standard und mehr in der Art deutscher Jugendherbergen, aber oft ohne Anwesenheit von Betreuern, sind die „Gîtes d´etapes“. Träger sind häufig die Gemeinden. Man kann dort in der Regel selbst kochen, muß aber auch seine Wäsche mitbringen. ein umfangreiches Angebot findet man unter http://www.gites-refuges.com . Die Startseiten sind in englisch und französisch.

 

Griechenland

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland

 

       Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

       http://www.lexas.net/laender/europa/griechenland/index.asp

 

       Reiseinformationen mit vielen weiterführenden Links

       http://www.der-griechenland-Katalog.de/inhalt.htm

 

       Informationen über das Gebiet des Mt. Pilion

       Pilion

 

       Informationen über das Gebiet Pindos

       Pindos

 

       Informationen über das Gebiet Pella

       Pella

 

      Wandern in Griechenland -

Lutz Heidemann informiert über neue Wanderkarten und Wandermöglichkeiten in den Gebirgsregionen von Nordgriechenland, auf dem Olymp und dem Peloponnes

Ein Bericht aus Nr.19 - April 2006 von Wege und Ziele,

 der Zeitschrift von „Netzwerk Weitwandern e.V.“

 

Aufforderung zum Wandern in Griechenland

 

Von Lutz Heidemann

 

Wer eine Reise nach Griechenland plant, denkt meist nicht an eine ausgedehnte Fußwanderung, eher an den Besuch von antiken Stätten oder an Erholung an den vielgestaltigen Küsten. Doch kann man sehr gut beides miteinander verbinden, z. B. von den Meteora-Klöstern nach Delphi wandern. Griechenland besitzt ein ausgedehntes Netz markierter Wanderwege („Monopati"). Es handelt sich um zwei Europäische Fernwanderwege, den E4 und den E6, und ergänzend dazu gibt es mehrere nationale Strecken. Diese „nationalen“ Wege tragen zweistellige Ziffern und sind auch so durch rautenförmige Blechschilder in der Örtlichkeit markiert. Mit diesem umfangreichen Wegenetz sind eigentlich alle interessanten Teile des Festlandes, des Peloponnes und die Insel Kreta für Wanderer erschlossen. Das Netz ist gut in der beigefügten Karte aus der Mitte der 1990er Jahre zu erkennen. Inzwischen ist der Weg 31 Patras- Olympia noch hinzugekommen, eine bestimmt sehr reizvolle Strecke.

 

Darüber hinaus existieren noch Wege, die durch Initiativen örtlicher Fremdenverkehrsbüros oder von Einzelpersonen entstanden sind. Ich weiß von solchen Angeboten z.B. an der Westküste des Peloponnes oder verweise auf den Corfu-Trail, von dem wir in Nr. 11 (Aug. 2003) und Nr.18 (Dez.2005) berichtet haben. Die Edition Graf www.graf-editions.de hat in den letzten Jahren mehrere deutsche und englische Führer für kürzere Wanderungen auf einer ganzen Reihe von griechischen Inseln herausgebracht. Das wäre eine Hilfe für die Kombination von Baden und Wandern, besser Spazierengehen.

 

 

 

Meine Frau und ich sind Ostern 1998 in zehn Tagen auf den Wegen E4 und 32 von Egion am korinthischen Golf bis nach Sparta gewandert. Im Sommer 1999 sind wir erst einige Tage zusammen mit Anastasios Rigas auf dem E6 in dem griechischen Teil der Rhodopen nördlich der Städte Serres und Drama gewandert, später- wieder allein- auf dem Weg 02 vom Olymp über den Ossa in die Pelion-Berge. Im Jahr 2001 sind wir zehn Tage von Kastoria bis Polikastro an der Überlandstraße Saloniki - Skopje gewandert. Darüber gab es in Nr. 7 (Sept. 2001) einen Bericht, der allerdings stärker die unterwegs getroffenen Menschen als an die durchquerten Gebiete zum Thema hatte.

Auf diesen verschiedenen Wanderungen haben wir phantastisch-schöne, vielseitige Landschaften kennengelernt: fruchtbare Ebenen, dramatische Schluchten, steiniges Weideland, blumenübersäte Wiesen oder Eichen- und Buchenwälder, durch die man stundenlang wandern, kann ohne einem Menschen zu begegnen. In den Rhodopen und auf dem Olymp werden die Wanderer über lange Strecken oberhalb der Baumgrenze geführt. Ich persönlich fand die Strecken auf dem 02-Weg durch die stark duftende Macchia am faszinierendsten, das erschien mir viel „griechischer" als die dunkelen Nadelholzwälder z.B. am Taygitos.

 

 

 

 

 

Die Markierung geschah überwiegend durch Metallschilder, die auf Bäume genagelt wurden. Auf weisem Grund ist eine gelbe Raute mit der Wegebezeichnung z.B. E6 oder 32 in der Mitte. Diese vergleichsweise teuren Schilder wurden nicht mit der Häufigkeit angebracht, die in Mitteleuropa üblich ist. Der „Vorwegweiser“ französischer Art für Richtungsänderung oder das Zeichen „falscher Weg“ kennen die Griechen nicht. Für längere Wegeabschnitte wird der Wanderer über Forststraßen geführt. Dann biegt der Wanderweg ab und es kann über Pfade weitergehen. An diesen kritischen Stellen hatten die „Wegemacher“ Metallstangen mit aufmontierten Wegweisern aufgestellt. Diese Wegweiser sind nicht sehr „vandalismus-resistent“.

 

 

 

Griechenland kann ein gutes und interessantes Ziel für Wanderer sein. Aber ich will nicht verschweigen, daß die Umsetzung in die Tat schwierig ist. Vergleichsweise einfach war das Wandern auf dem Peloponnes. Hier hat sich z.B. durch die Veröffentlichung von Gert Hirner „Wanderungen auf dem Peloponnes“ (Bruckmann München 1989 ISBN 3-7654-2197-9) vielleicht schon eine gewisse Tradition herausgebildet und waren die Wege begangen worden. Aber auch z.B. auf dem jüngeren „32“ war die Markierung streckenweise sehr lückenhaft. Für den E4 auf dem Peloponnes erschien 1995 ein kleines Büchlein des Verbandes der Griechischen Bergsteiger-Vereine mit Wegebeschreibungen und Höhen-Profilen der 15 Etappen von Anastasios Rigas.

 

 

 

 

 

Zu den beiden Europäischen Fernwanderwegen gibt es deutsche Wegebeschreibungen in Form eines maschinengeschriebenen Manuskriptes mit Kartenskizzen. Sie sind von Anastasios Rigas vom Verband der Griechischen Bergsteigervereine in Athen (EOS) verfaßt worden, den man als den „guten Geist" des griechischen Weitwanderwesens bezeichnen muß. Inzwischen ist Rigas über 90 Jahre alt, er hat er in den 80er Jahren - zusammen mit den regionalen Vereinen - viele Trassen in der Örtlichkeit festgelegt und markiert. Auch für den 31 hat Rigas eine deutsche Übersetzung verfaßt.

 

Noch schwieriger war die Situation in Nordgriechenland. Mehrmals verloren wir die Fortsetzung des markierten Weges. Die Blechschilder waren heruntergerissen und bei Wegegabelungen verdreht worden. Wir mußten einige Male auf befestigte Wege ausweichen. Wenn wir auf dem richtigen Weg waren, hatten wir oft den Eindruck, daß mindestens seit einem Jahr dort kein Wanderer mehr durchgegangen war; sosehr waren die Wege zugewachsen. Das ist ein Teufelskreis und ein Jammer um aufgewandte Arbeit. Denn mit der Errichtung der Wege war im ländlichen Raum auch die Hoffnung auf Tourismus geweckt worden. Ich erinnere mich an ein schönes altes Haus in dem Ort Agios Germanos nahe der griechisch-mazedonischen Grenze, das von Frauen des Dorfes als Gemeinschaftsunternehmen bewirtschaftet wurde. Also muß dafür geworben werden und müssen als weitere Wanderhilfen ausreichende Karten und aktuelle Wegebeschreibungen zur Verfügung stehen.

 

 

Die eingangs erwähnten Wegebeschreibungen zum E4 und E6 von A. Rigas sind dicke Papierbündel. Sie sind bei mir gegen Übernahme der Kopierkosten zu erhalten. Auch für Wege 31, 32 und 33 auf dem Peloponnes gibt es inzwischen deutsche Wegebeschreibungen. Leider stimmten die Angaben nicht immer mit der vorgefundenen Situation in der Landschaft überein. Eine Wegebeschreibung kann eben eine gute Markierung nicht ersetzen. Bei lückenhaften Markierungen sollte wenigstens eine einigermaßen zuverlässige Karte vorhanden sein, damit man die Richtung abschätzen kann.

 

So ist es mir ein wichtiges Anliegen, über neue Wanderkarten im Maßstab 1: 50.000 zu berichten. Sie sind eine Weiterentwicklung der früheren sog. Korfes-Karten des griechischen Bergsteigerverbandes. Es sind völlige Neuzeichnungen. Viele der jüngeren Forststraßen scheinen eingetragen worden zu sein. Die Karten enthalten auch die großen Staudamm-Projekte der letzten Jahre. Daß sie eher für Bergsteiger und Wanderer angefertigt wurden, spürt man an der Darstellung der Hauptstraßen, die in einem blassen Gelb gehalten sind, so daß die Groborientierung auf den auch noch ziemlich kleinen Karten im ersten Moment schwierig ist.

 

Eine große Hilfe für die Vorbereitung einer Tour ist, den Streckenverlauf der Wanderkarten in eine Straßenkarte einzuskizzieren, um eine grobe Routenplanung machen zu können. Auf der Rückseite tragen die einzelnen Blätter neben Telefonnummern der örtlichen Bergsteiger-Sektionen und Adressen der Hütten auch gute Informationen zur Morphologie, zur Geschichte und zu einzelnen Wegeabschnitten. Sie sind ab dem Jahr 2000 mit Fördermitteln der EU entstanden. Diese Karten können von interessierten Wanderern von den griechischen Tourismus-Verbänden erbeten werden. Zum Beispiel trägt die Serie vom Pindos den Titel: Mountain Pindos, Published 2001 by the Greek National Tourism Organisation, Not for sale/ unverkäuflich).

 

Für deutsche Wanderer ist die sinnvollste Adresse die

Griechische Zentrale für Fremdenverkehr

Neue Mainzer Straße 22

60311 Frankfurt

eMail: info@gzf-eot.de

Insgesamt gibt es inzwischen folgende Serien von Karten. Nach ihrer griechischen Bezeichnung sind es:

 

Pindos, hier insgesamt 12 Blätter, die nach Berggruppen bezeichnet wurden.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Blätter:

                

1. Gramos

5. Ligos

9. Lakmos

2. Smolikas

6. Mitsikeli

10. Koziakas

3. Voio

7. Mavrovouni

11. Athamanika

4. Timfi

8. Meteora

12. Agrafa

                

Die Pindos-Region ist wohl das noch wildeste Gebirgsgebiet Griechenlands. Mit Hilfe dieser Karten müßten sehr eindrückliche Wanderungen möglich sein. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in dem Gebiet ist der alte Ort Metsovo. Von dort kann mit diesen Karten (Blatt 7, 5 und 3) auf dem E6 über viele Tage nach Norden bis zur Europastraße E 90, der mit viel EU-Geld ausgebauten Via Egnatia, gewandert werden. Mit Hilfe der Blätter 10 und 12 können etwa zwei Drittel des E4 zwischen Meteora und Karpenissi abgedeckt werden. In den Blättern 2, 4 und 6 ist der nationale Weg 03 eingezeichnet, der in Süd-Nord-Richtung in dem Ort Sistrouni bei Ioanina beginnend hoch zum Mitsikeli und dann unterhalb der Kammlinie über die Dörfer Dikorifo, Kipi, Vrissohori und dazwischen auch durch die berühmte Vikos-Schlucht geht und in Drossopigi nahe der genannten Europastraße E 90 endet. In den Zagochoria-Dörfern soll man nach Angaben des DuMont Reiseführers zahlreiche ruhige Hotels und Pensionen finden können, die in den traditionellen Steinhäusern eingerichtet wurden, z.B. in Kipi oder Monodendri, um von dort z.B. in die Vikos-Schlucht zugelangen.

 

Rodopi, insgesamt 7 Blätter, die folgende Bezeichnung tragen:

 

        1. Falakro      5. Koula

        2. Potamoi     6. Ahladovouno

        3. Frakto        7. Papikio

        4. Paranesti

 

Damit wird ein interessanter Teil der östlichsten Abschnittes des E6 abgedeckt. Der Weg verläuft hier ziemlich nahe der bulgarischen Grenze. Es ist ein wenig besiedeltes Gebiet. Die Kartenserie setzt in Voulakis ein, einem Ort in der Nähe des Wintersportgebietes am Falakro. In diesem Teil der Rhodopen gibt es noch phantastische Laubwälder. Mit diesen Karten kann man auf dem E6 bis in die Nähe von Komotini gelangen. Ich kann nichts über die Landschaft dort sagen, unsere Wanderung endete in Livadero nördlich von Drama, aber sie wird wenig mit Griechenland-Klischees zu tun haben. Wir wären froh gewesen, solche Karten gehabt zu haben. Dann wären wir wohl auch weiter gewandert.

 

 

 

Chelmos, von diesem Teil des Peloponnes und von der Halbinsel insgesamt gibt es nur zwei Blätter. Damit ist aber der „Einstieg“ auf dem E4 einfach. Ungefähr vier Tagesetappen kann man auf diese Weise vergleichsweise sicher wandern. Ab Vitina sind wir auf den „32“ gewechselt. Die nachfolgenden Etappen über Dimitsana bis Karitina sind landschaftlich und kulturell sehr reizvoll und die Markierung war ausreichend. Damit hat man einen schönen Teil des Peloponnes gesehen.

 

Die beiden Kartenblätter Parnassos und Giona grenzen aneinander.

 

Mit dem Blatt Parnassos kann man von Delphi zwei Tagesetappen auf dem E4 nach Norden über Eptalofos bis Viniani machen. Ab Eptalofos gibt es einen jüngeren Weg 22, der auch noch nicht in der Übersichtsskizze enthalten ist, der einen großen Bogen durch den Parnaß macht und in Arachova an der großen Straße nach Delphi endet. Das wäre eine reizvolle Rundwanderung. Dieses Blatt enthält auch Hinweise für Felskletterer. Mit dem westlich angrenzendem Blatt Giona kann man auf dem E4 noch ein ganzes Stück weiter bis in die Gegend von Artotina gelangen.

 

 

Die Karte Olympos ist ein Großblatt. (Hier gab es eine Vorgängerkarte; das Kartenbild ist deutlich besser geworden!)

 

Wenn man von Litochori auf dem E4 zum Olymp wandern möchte, was Spaß macht, reicht die gute Markierung aus. Die Hütte Balkoni ist groß, aber auch gut besucht. Wir wollten von dort auf dem Weg 02 in Richtung Ossa weiterwandern. Es war Hochsommer, aber trotzdem kam dichter Nebel auf und auf dem vegetationslosen Gipfelareal gab es nur Steinmännchen als Wegweiser. Da wir nicht einschätzen konnten, wo der 02 abzweigt, brachen wir die Wanderung ab und setzten die Tour in Ambelakia fort. Auch in dieser Situation hätte uns vielleicht die Karte geholfen. Sie deckt auch noch ein gutes Stück des E4 in Richtung Ellasona ab.

 

Wer mehr Hintergrundwissen über das Land und seine Geschichte erhalten möchte, dem sei der von Lambert Schneider und Christoph Höcker verfaßte DuMont Kunstreiseführer „Griechisches Festland“ (Neuauflage ISBN 3-7701-2936-9, 25,90 €) empfohlen. Da werden sorgfältig die glanzvollen antiken und byzantinischen Monumente erläutert, doch auch eindringlich darauf hingewiesen, wie jung letztlich der griechische Staat ist, daß z. B. Saloniki zusammen mit weiten Teilen Mittel- und Nordgriechenlands, also gerade den meisten Teilen, die diese Kartenserien abdecken, noch bis 1912 zum osmanischen Reich gehört haben. Das darf man bei Urteilen über Erscheinungen des täglichen Lebens nie aus dem Auge verlieren. Vom gleichen Autor sind ähnliche Führer über den Peloponnes und über Kreta erschienen.

 

Abschließend möchte ich zusammenfassen: Wandern in Griechenland ist reizvoll, aber auch eine Herausforderung. In den Dörfern und kleinen Städten werden die Wanderer freundlich empfangen und man kann mit Hilfe beim Übernachten rechnen. Doch man darf nur begrenzt auf Ratschläge zum Weg hören. Zu Fuß durch die Landschaft gehen, kommt vielen Griechen sonderbar vor. Das Bild vieler Orte wird meist von etwas lieblosen Neubauten der letzten Jahre geprägt. Doch auch da hat ein Umdenken begonnen, werden in den historischen Stadtkernen und ländlichen Zentren die schönen alten Häuser der Stadtaristokratie, die sogenannten „archontikoi“, unter Schutz gestellt, mit öffentlichen Mitteln wiederhergestellt und oft auch zugänglich gemacht. Resümee: Noch sind in Griechenland Gastfreundschaft und Fremdenfreundlichkeit keine leeren Worte, sondern gute lebendige Traditionen. Das „Netzwerk“ würde sich über Berichte mit aktuellen Wandererfahrungen freuen!

 

Fotos: Bettina Heidemann

 

 

Großbritannien

       

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Grossbritannien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/grossbritannien/index.asp

 

Wandern in Großbritannien: wo darf man?

 

Von Walter Brückner

 

1. Schottland

 

Von alters her gibt es in Schottland den freien Zugang zu allem unbebauten Land. Und auch in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten wird dieses traditionelle Gewohnheitsrecht im allgemeinen respektiert. Selbst die Verwalter und Besitzer der großen Güter akzeptieren es, wobei natürlich verantwortliches Verhalten erwartet wird. Schwierigkeiten gibt es höchstens, wenn solche Güter in den Händen ausländischer Millionäre oder von Banken und Versicherungen sind, die diese Tradition nicht kennen oder denen sie nichts bedeutet. Einschränkungen gibt es für manche Gebiete allerdings während der Jagdzeit auf Moorhühner oder Hirsche, da viele Güter auf die Einnahmen daraus angewiesen sind. Da freier Zugang herrscht, gab es keinen großen Bedarf an offiziellen Langstreckenwanderwegen, und so gibt es auch derzeit nur eine Handvoll. Man ist auf seinen Wanderungen auch nicht an Wege oder Pfade gebunden.

 

2. England und Wales

 

Hier bietet sich ein völlig anderes Bild. In diesen dicht besiedelten Gebieten ist der größte Teil des Landes entweder in Privatbesitz oder wird privat genutzt. Betreten werden darf Gelände nur, wenn ein offizielles Wegerecht besteht oder der Nutzer das erlaubt. Bei den örtlichen Behörden, die für öffentlichen Straßen zuständig sind, gibt es Karten, in denen die meisten bekannten Wegerechte des betreffenden Gebietes eingetragen sind. Da es für viele Leute unzumutbar oder auch schlechterdings unmöglich ist, vor einer Wanderung diese Karten einzusehen und zu überprüfen, ob für die geplanten Wege ein Wegerecht besteht, hat man schließlich das staatliche Vermessungsamt (Ordnance Survey = OS) dazu verpflichtet, offizielle Wegerechte in alle 1:50.000 und 1:25.000 Karten einzutragen.

 

Allerdings heißt das nicht, dass ein in der Karte angezeigter Weg in der Natur auch erkennbar oder begehbar ist. Kontrollen haben gezeigt, dass im Durchschnitt alle 4 km ein Hindernis auftritt, das das Begehen erschwert oder unmöglich macht. So können Wege völlig zugewachsen sein, an der Küste oder an Bächen abgerutscht oder weggeschwemmt sein Stege nicht erneuert, Zaunübergänge verbarrikadiert, Verbotsschilder unrechtmäßig aufgestellt sein und, und, und ...

 

 

Viele Wege führen nicht nur über Farmgelände, sondern mitten durch die Höfe, was den Bauern in den meisten Fällen überhaupt nicht passt. So versucht manch einer Leute bewusst abzuschrecken, indem er seine Hunde frei laufen lässt, Bullen auf einer Weide hat durch die der Pfad führt oder den Weg umpflügt und einsät. Das Umpflügen ist an sich nicht erlaubt. Wenn es aber unumgänglich ist, muss der Pfad eigentlich innerhalb eines Tages anständig wieder her gestellt werden, was natürlich häufig nicht geschieht. Viele Wanderer scheuen sich mitten durch hochgewachsenes Getreide oder Raps usw. zu laufen. Man weiß ja auch nie ob nicht irgendwelche unangenehmen Pflanzenschutzmittel gesprüht wurden.

 

 

Überall wo ein Wegerecht eine Straße berührt, sollte eigentlich ein Wegweiser stehen. Selbst wenn das der Fall ist, ist er nicht immer hilfreich, weil häufig außer " Öffentlicher Fußweg " nichts weiter angegeben ist. Fußwege werden inzwischen oft durch gelbe Pfeile markiert, weitere Informationen fehlen aber meist auch hier. So ist es nur zu verständlich, dass der Bedarf an offiziellen und möglichst markierten längeren Wanderwegen ungeheuer groß war und ist. In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der in Führern beschriebenen Wanderungen regelrecht explodiert. Immer neue Strecken werden erwandert, zusammengestellt und beschrieben.

 

Maßgeblich beteiligt an dieser Entwicklung war Tom Stephenson, Journalist und späterer erster hauptamtlicher Geschäftsführer des größten britischen Wandervereins, der „Ramblers". Er kämpfte nicht nur für die Einrichtung von Nationalparks, sondern träumte schon 1935 von einem „langen, grünen Pfad" auf dem Rückgrat von England. Er fand schnell begeisterte Unterstützung, aber die konservative Regierung blockte - wie seit Jahrzehnten - alles ab. Seine Chance kam nach dem 2. Weltkrieg, als die britische Arbeiterpartei ( Labour ) die neue Regierung stellte. Bewusst oder unbewusst handelte Stephenson ähnlich wie John Muir, der berühmteste aller amerikanischen Naturschützer, wenn er sein geliebtes Yosemite Tal schützen wollte. Jedes Mal wenn es in Gefahr war, lud er den amerikanischen Präsidenten ins Tal ein, führte ihn herum, zeigte ihm die Schönheiten und diskutierte mit Eifer und Begeisterung. Lange Zeit hatte er damit Erfolg. Stephenson lud hochrangige Politiker und Beamte der neuen Regierung zu einer mehrtägigen Wanderung in den Pennines ein, bei der dann die Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes und des Zutritts der Öffentlichkeit zu den ausgedehnten „Wildnis"-Gebieten eingehend diskutiert wurden.

 

Als Folge wurde im Gesetz "National Parks and Access to the Countryside" von 1949 die Einrichtung von National Parks beschlossen und die Einrichtung von Langstreckenwanderwegen ( heute: National Trails ) ermöglicht. Es dauerte

aber noch bis zum 24. 4. 1965 bis mit dem von Stephenson angedachten "Pennine Way" der erste Langstreckenwanderweg eröffnet wurde. Von da an gab es kein Halten mehr. Das eigentliche Ziel aber, nämlich freier Zutritt zu allen offenen und landwirtschaftlich nicht genutzten Gebieten war damit noch nicht erreicht und wurde von den nachfolgenden konservativen Regierungen verhindert.

Erst Tony Blair und "New Labour" versprachen im Wahlkampf das für den Fall ihres Sieges. Nachdem Labour die Wahl mit absoluter Mehrheit gewonnen hatte, ging man tatsächlich daran, das Versprechen einzulösen. Die Farmer- und Grundbesitzerlobby kämpfte aufopferungsvoll. Wenn man das Gesetz schon nicht verhindern konnte, wollte man es verzögern und soweit verwässern, dass es wirkungslos gewesen wäre. Glücklicherweise gab es nur kleinere Veränderungen und im November 2000 wurde das neue Gesetz "Countryside and Rights of Way Act" verabschiedet. Über 100 Jahre Kampf waren endlich erfolgreich gewesen. Tatsächlich wird es aber noch bis etwa 2004 dauern, bis der freie Zutritt möglich ist, denn alle Gebiete, die von diesem Gesetz betroffen sind, müssen erst bestimmt und auf den Karten der entsprechenden Gebiete ausgewiesen werden. Hoffen wir, dass es keine weiteren Verzögerungen gibt und dass später auch alle jetzt noch ausgeschlossenen Gebiete zugänglich werden.

 

3. Informationen von und über Wanderwege

 

Beim deutschen Büro der britischen Tourismusbehörde ( British Tourist Authority ) in Frankfurt/Main (Adresse im Anhang ) erhält man kostenlos die Broschüre "Großbritannien für Wanderer`, die 61 Langstreckenwanderwege kurz vorstellt und anhand einer Übersichtskarte zeigt, wo sie liegen. Weitere Infos bietet das Jahrbuch des größten britischen Wandervereins, der Ramblers oder das "Longdistance Walkers' Handbook". Die Ramblers nennen auch eine Reihe von Führern für jeden Wanderweg, aber natürlich sind sie alle in englischer Sprache. Bestellungen erledigt man am besten per Fax oder Internet. Die größeren Firmen sind inzwischen alle im Internet. Man kann dort das Angebot studieren, bestellen und mit Kreditkarte bezahlen.

 

4. Adressen

 

British Tourist Authority - Urlaubsservice Großbritannien

Westendstr. 16 – 22, 60325 Frankfurt/ Main, Tel.: 01801/468642 ( zum Ortstarif ), Fax: 069-97 112444 Email: gb-info c@bta.org.uk

The Ramblers Association, 2nd Floor, Camelford House, 87-90 Albert Embankment, London SE1 7TW England,

Tel.: 0044 20 7339 8500, Fax: 0044 20 7339 8501

mailto:ramblers@london.ramblers.org.uk, Internet: www.ramblers.org.uk

Long Distance Walker Association für Literatur und Ware: www.Idwa.org.uk

Stanfords ( Wanderführer und alle OS Wanderkarten }

12-14 Long Acre, Covent Garden, London WC2E 9LP England

Mail order: Tel.: 0044 20 7836 1321, Fax: 0044 20 7836 0189

mailto:sales@stanfords.co.uk, Internet: www.stanfords.co.uk

The Map Shop, 15 High Street, Upton upon Severn, Worcs. WR8 OHJ England

Tel: 0044 1684 593146, Fax: 00441684 594559

mailto:themapshop@bintemet.com, Internet: www.themapshop.co.uk

empfehlenswert auch: www.heffers.co.uk - hier meldet sich blackwell's, da die Großbuchhandlung Heffers in Cambridge von der Blackwell Kette übernommen wurde

oder: www.cordee.co.uk Cordee ist der größte Händler für Wander-, Reise- und Sportliteratur in GB

 

Schottland

Beschreibungen der Regionen. (Sprache: Englisch)

http://www.scottish-enterprise.com

 

Erschienen in "Mitteilungsblatt" des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 9 - Dezember 2002

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Von den Entwicklungen der Wege und den unterschiedlichen Verhältnissen in England und Schottland hat Walter Brückner ausführlich im Dezember 2002 in Nr 9 der „Mitteilungen“ berichtet. Da hat er auch Angaben gemacht, wie Bücher aus England bezogen werden können. Gerade ist die 70. Ausgabe von „Walk Britain – The handbook and accommodation guide of the Ramblers Association“ erschienen. Das Angebot ist enorm. Wer sich einem deutschsprachigen Führer anvertrauen will, sei auf jüngere Veröffentlichungen des Conrad Stein Verlages verwiesen: 1999 kam die Wegebeschreibung des „Pennine Way“ heraus, des ersten, 1965 eröffneten Fernwanderweges in Großbritannien. Im Jahr 2000 folgte im Verlag ein Führer über den „Offas Dyke Path“ in Wales und für Schottland erschien 2004 als dritte überarbeitete Ausgabe eine Veröffentlichung über den „West Highland Way“ in Schottland. So liegen nun aus drei Teilen des Vereinigten Königsreiches „Einstiegshilfen“ für deutsche Wanderinteressierte vor. Jedes der drei Outdoor Handbücher kostet 12.90 €. Eine dritte Auflage deutet auf Nachfrage hin! 

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

Irland

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Irland

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/irland/index.asp

  

Island

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Island

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/island/index.asp

 

Italien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Italien

 

        Allgemeine Informationen: http://www.italienplus.de

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/italien/index.asp

 

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

In Italien scheint die Fähigkeit zur internen Abstimmung nicht hoch entwickelt zu sein; die „via alpina“ mit ihrem gut strukturiertem Angebot ist wohl wenigstens abschnittsweise an den anderen dort agierenden Wanderverbänden vorbei geplant worden. In Bechyne hörten wir, daß als E 5 ein weiterer Europäischer Fernwanderweg vorbereitet wird. Vom ligurischen Naturpark Aveto wurde ein im Jahr 2000 erschienener Kurzführer verteilt. Mehr Informationen zu diesem speziellen Thema findet man auf den gut gemachten italienischen Internet-Präsentationen z.B. www.parks.it/grandi.itinerari oder www.altaviadeimontiliguri.it

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Parco Naturale Alpi Marittime – ein “königlicher” Park

 

Wandern in den einsamen Seealpen

 

Von Michael Kleider

 

Im Jahr 1855 besuchte der italienische König Viktor Emanuell II, ein begeisterter Jäger, die Thermalbäder im Gesso-Tal und war von der Berglandschaft und dem Tierreichtum beeindruckt. Nur zwei Jahre später wurde im Gesso-Tal das königliche Jagdrevier Valdieri-Entracque gegründet, auf dessen ehemaligen Territorium sich heute der Naturpark der Seealpen (Parco Naturale delle Alpi Marittime), der 1995 eingerichtet wurde, erstreckt.

 

Die italienischen Seealpen liegen im südwestlichen Alpenzipfel (Region Piemont – Provinz Cuneo), zwischen Maddalena-Pass (Valle Stura di Demonte) im Westen und Tenda-Pass (Valle Vermenagna) im Osten. Das Naturschutzgebiet liegt in den zentralen Seealpen (Gesso-Tal), die vom „Argentera-Massiv“ gebildet werden: Eine raue Hochgebirgsregion mit Gipfelhöhen von über 3000 Metern und aus äußerst harten Gneisen und Graniten aufgebaut. Steile, gezackte Felswände und große Höhenunterschiede zwischen Tälern und Gipfeln charakterisieren das Territorium.

 

Die Gletscher der Eiszeiten haben dieses Gebirge stark überprägt und charakteristische Formen in der Landschaft hinterlassen, darunter zahlreiche wunderschöne Bergseen.

 

Heute liegen in den Seealpen die südlichsten Gletscher der Alpen – in Nachbarschaft des Mittelmeers. Sie sind jedoch stark vom Abschmelzen bedroht und verlieren jährlich an Fläche.

 

Die Unzugänglichkeit des Gebietes und seine Funktion als königliches Jagdrevier sicherte dem Seealpenpark eine reiche Fauna mit über 30 Säugetierarten. Die Gämse, das Symboltier des Parks, ist mit über 4500 Exemplaren eine der größten bestehenden Populationen der Alpen. Auch die Zahl der Steinböcke ist auf Grund des besonderen Schutzes von wenigen Exemplaren auf derzeit 500 angewachsen. In Scharen bevölkern Murmeltiere das Parkgebiet, während der Wolf ein seltener Besucher ist. Der Bartgeier war hier aufgrund seiner Verfolgung durch den Menschen schon ausgestorben, wurde aber erfolgreich wieder angesiedelt.

 

Die Seealpen haben wegen ihrer besonderen geographischen Lage einen ungeheuren Pflanzenreichtum. Über 2000 Spezies sind hier heimisch und im Parkgebiet kommen 40 Orchideenarten vor, die zu den farbenprächtigsten aller Blumen gehören. Weltweit einzigartig sind die etwa 30 „Endemiten“, das sind Pflanzen, die ausschließlich hier wachsen. Am bekanntesten ist der seltene Mercantour-Steinbrech (Saxifraga Florulenta), ein lebendes Fossil aus dem Tertiär.

 

Von den Wäldern, die sich über die Berghänge erstrecken, gehört der alte und mächtige Buchenwald von Palanfré zu den schönsten der Seealpen.

 

Ein Netz von Militärstraßen, Maultierpfaden und Wegen durchzieht das Parkgebiet und eröffnet ideale Wandermöglichkeiten fernab vom Massentourismus. Die ehemaligen Jagdsteige des Königs sind teilweise sorgfältig gepflastert und erstaunlich gut erhalten. Die Errichtung und Instandhaltung solcher Wege sorgte damals für wichtige Arbeitsplätze in dieser armen Region. Auch das Militär hat seine Spuren in der Landschaft hinterlassen: Wegen des drohenden Konflikts mit Frankreich wurde der Grenzkamm vor dem 2. Weltkrieg mit Festungsanlagen und Bunkern versehen, die untereinander mit Straßen verbunden waren. Diese dienen heute – in Friedenszeiten – den Wanderern und Mountain-Bikern und stellen gleichzeitig ein Mahnmal gegen den militärischen Irrsinn dar.

 

Alte „Salzstraßen“ – Handelsrouten zwischen Bergen und Meer - zeugen ebenfalls von der bewegten Geschichte dieser Täler, in denen es stets einen Warenaustausch zwischen Bergen und Küste gab. Passübergänge stellen heute aussichtsreiche Wanderziele dar, so etwa der hoch gelegene Passo di Pagarì, 2819 m. Etwas unterhalb steht das Rifugio al Pagarì, 2650 m, eingerahmt von einer grandiosen Hochgebirgslandschaft.

 

Wie die benachbarten Cottischen- und Ligurischen Alpen sind die Seealpen seit Jahrzehnten eine

Entsiedlungsregion. Die Gemeinden Entracque und Valdieri verloren in den letzten 130 Jahren gut 70 % ihrer Einwohner und die Bevölkerungsdichte ist extrem gering.

 

Die Ursache für den Bevölkerungsrückgang liegt im Zusammenbruch der traditionellen Landwirtschaft und des Gewerbes seit der Industrialisierung. Neue Arbeitsplätze im Tourismus und bei der Parkverwaltung konnten die Verluste bei weitem nicht ausgleichen.

 

Zusammen mit dem angrenzenden französischen Nationalpark Mercantour, der mit den 40.000 prähistorischen Felszeichnungen im „Tal der Wunder“ (Valleé des Merveilles) eine besondere Attraktion bereithält, soll nun eine gemeinsame Umweltpolitik realisiert werden: Sanfter Tourismus in Verbindung mit Naturschutz, um so der verbleibenden Bevölkerung ausreichende Verdienstmöglichkeiten zu sichern, ohne der Umwelt zu schaden.

 

So spielten der Tierreichtum und die Schönheit dieser Landschaft auch 150 Jahre nach dem Besuch des Königs noch eine bedeutende Rolle für die lokale Wirtschaft.

Übernachtung: Ein Netz von Alpenvereinshütten überzieht das Parkgebiet (Übernachtung mit Halbpension etwa 35 Euro, Ermäßigung für AV-Mitglieder).

Hotels in Valdieri und Entracque.

 

Wanderwege: Tagestouren und mehrtägige Touren von Hütte zu Hütte sind möglich. Wanderführer: W. Bätzing / M. Kleider: Die Seealpen. Naturparkwanderungen zwischen Piemont und Côte d´Azur, Rotpunktverlag 2006.

 

Günstige Wanderzeit: Im relativ trockenen Sommer, wenn auch die Berghütten geöffnet sind (Mitte Juni-Mitte September).

 

Kartenmaterial: Übersichtskarte “Provincia di Cuneo”, 1:100.000, Blu Edizione (www.michael-kleider.de). Wanderkarte “Cartoguida 1, Parco Naturale Alpi Marittime”, 1:25.000, Blu Edizioni (www.michael-kleider.de).

 

Internet: www.parcoalpimarittime.it und www.wanderweb.ch/seealpen

 

Parkverwaltung: Parco Naturale delle Alpi Marittime, Piazza Regina Ellena 30,

I-12010 Valdieri (CN), Tel. 0039 0171 97397, Fax: 0039 0171 97542.

 

Vereinigung „Ecoturismo in Marittime“: Zusammenschluss von Touristik-Unternehmen, lokaler Verwaltung und dem Naturpark Seealpen mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung in den Seealpen. Mitglieder der Vereinigung können am Logo am Eingang der Geschäfte und Unterkünfte erkannt werden.

 

Besonderes: Man befindet sich in den Seealpen im okzitanischen Sprachgebiet. Im Rahmen einer erstarkten okzitanischen Kulturbewegung finden häufig Feste statt, ein Besuch ist empfehlenswert

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 27 - Dezember 2008

 

 

       Die GTA - Weitwandern in Piemont

 

Von Michael Kleider (M.A.)

 

„Die „Grande Traversata delle Alpi“ (GTA) ist ein Weitwanderweg in Piemont, der beim Lago Maggiore beginnt und parallel zum Alpenhauptkamm nach Süden verläuft. Er endet dort, wo die Alpen in den ligurischen Apennin übergehen und verläuft dabei fast ausschließlich durch touristisch unerschlossene Alpentäler. Die Tagesetappen führen dabei meistens von einem Talort über einen alten Paßweg in einen anderen Talort. Ein Zufall ?

 

Nein, denn die bewußte Umgehung der wenigen touristischen Zentren, die Wegwahl und die Übernachtung in einem Bergbauerndorf sind Teile eines Konzepts, dem die GTA folgt.

 

Die Bergregionen des Piemont - insbesondere die Provinz Cuneo - sind seit langem von „spopolamento“ (der Begriff drückt neben der Entvölkerung auch den damit verbundenen Zusammenbruch von Wirtschaft und Gesellschaft aus) geprägt. Nach der italienischen Einigung, der Verlegung der nationalen Grenze auf den Alpenhauptkamm und der damit verbundenen Abwertung zur nationalen Peripherie, erfolgte der Zusammenbruch der traditionellen Autarkiewirtschaft und Bergbauernkultur in den piemontesischen Alpentälern. Die Folge war ein andauernder Bevölkerungsverlust, einige Täler verloren seit 1871 mehr als 50 % ihrer Einwohner.

 

Mit der Idee einer „sanften“ und nachhaltigen Entwicklung propagiert die GTA die Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen. Keine Großstrukturen und auswärtige Kapitalgeber, sondern einheimische Leute sollen die Initiative ergreifen und von der GTA profitieren. Die Reduzierung der Abwanderung aus ökonomischen Gründen, verbunden mit der sozialen Aufwertung des Lebensraumes, ist das Ziel der GTA.

 

Auf dieses Ziel hin sind die Wegwahl und die Unterkunftsmöglichkeiten ausgerichtet. Übernachtet wird in sogenannten Posti Tappa, meist kleine, familiäre Hotels, oder einfache Etappenunterkünfte. Die Übernachtung in einem Bergbauerndorf sorgt dafür, daß der Ertrag „vor Ort“ verbleibt.

 

Die GTA verläuft auf ehemaligen Saumpfaden, Bergbauernwegen und Militärstraßen. Dadurch mußten keine neuen Wege angelegt werden und die bestehenden sind gegen Trittschäden geschützt.

 

Auf diesen historischen Wege sind allerorts die Überreste der traditionellen Lebensweise und Landnutzung zu sehen. Einheitliche Ortsbilder mit Steindächern, ehemalige Backöfen und steingefasste Brunnen sind ebenso zu entdecken, wie Almen, ehemalige Ackerterassen, sowie weitere Zeugen einer untergehenden Kulturlandschaft. Der Unterschied Natur- und Kulturlandschaft wird kennen und verstehen gelernt, ebenso was Abwanderung und Landschaftsverwilderung für eine Region bedeutet.

 

Dabei verläuft die GTA großteils durch den okzitanischen Sprach- und Kulturraum. Dieser umfasst Südfrankreich und reicht über die französisch-italienische Grenze in die piemontesischen Alpentäler hinein. Die Sprachgrenze entspricht in etwa dem Alpenrand.

 

Durch die gesetzliche Anerkennung der okzitanischen Minderheit seit 1999 erlebt die okzitanische Sprache und Kultur derzeit einen gewissen Aufschwung. Ein Tourismus in nachhaltiger Form trägt dazu bei, die kulturelle Identität zu stärken (durch steigendes Interesse von außen) und die okzitanische Kultur in Wert zu setzen (Vermarktung okzitanischer Erzeugnisse).

 

Auch landschaftlich kommt der Wanderer voll auf seine Kosten. Zum Beispiel bei den grandiosen Aussichten auf die Gebirgsmassive des Monviso, Monte Rosa, Gran Paradiso oder der sogenannten „Dolomiten von Cuneo“.

 

Im Mai 2003 werden im Rotpunktverlag Zürich die beiden völlig neu überarbeiteten GTA-Wanderführer (Nord- und Südteil) vom renommierten Alpenkenner Prof. Dr. Werner Bätzing erscheinen. Diese 4. Auflage unterscheidet sich stark von der 3. Auflage des GTA-Führers:

 

- Alle Posti tappa-Angaben wurden überprüft, ergänzt und auf den neuesten

  Stand gebracht.

- Sehr viele Etappenbeschreibungen wurden überarbeitet und den neuesten

  Verhältnissen angepasst.

- Alle Sachtexte wurden aktualisiert, überarbeitet und in vielen Fällen neu

  geschrieben.

- Im Norden wurden die Zugänge aus der Schweiz erweitert, und im Süden

  wird jetzt die Fortsetzung des Weges bis zum Mittelmeer beschrieben.

- Der Verlauf der GTA wurde in Kapiteln zu jeweils 4 bis 8 Tagesetappen

  eingeteilt; diese Kapitel werden jeweils nach Landschaft und Kultur 

  charakterisiert, wodurch es jetzt leichter wird, ein »passendes« Teilstück

  der GTA auszuwählen.

- Alle Kartenskizzen wurden neu gestaltet und deutlich verbessert.

- Es werden zwei Internet-Seiten eingerichtet, wo die permanenten aktuellen

  Veränderungen auf der GTA jetzt sehr schnell der Öffentlichkeit zugänglich

  gemacht werden und wo Wanderberichte von der GTA ins Netz gestellt

  werden können.

 

Die umfangreichen Bände enthalten außerdem zahlreiche Farbphotos zu den einzelnen Kapiteln.

 

Mit der Erweiterung der Zugänge zur GTA aus der Schweiz und dem neuen Teilstück vom Tanarotal bis Ventimiglia (Ligurien) am Mittelmeer wird die Attraktivität der GTA noch erhöht und eröffnet einen „neuen Abschnitt“ mit landschaftlichen Höhepunkten.

 

Daneben geben die Sachtexte in beiden Bänden einen tieferen Einblick in die Verhältnisse der durchwanderten Regionen und somit unerlässliche Informationen und Hintergründe mit auf den Weg, die dem Wanderer helfen, das Gesehene auch zu verstehen.

 

Denn es gilt auch und besonders für die GTA: „man sieht nur was man weiß“.

 

Somit ist man mit diesem anspruchsvollen Wanderführer gut gewappnet beim Entdecken einer „unbekannten Welt“.

 

Literatur

Bätzing W.: Grande Traversata Delle Alpi. Der Weitwanderweg durch die piemontesischen Alpen. Teil 1: Der Norden und Teil 2: Der Süden, Rotpunktverlag, Zürich 2003.

 

Bätzing W.: Weitwanderweg Grande Traversata delle Alpi. In: L. Ellenberg/B. Beier/M.

 

Scholz: Ökotourismus - Reisen zwischen Ökonomie und Ökologie, Heidelberg/Berlin/Oxford 1997, S. 109-117.

 

Bauer U. und Frischknecht J.: Antipasti und Alte Wege. Valle Maira - Wandern im andern Piemont, Zürich 2002 (3. Auflage).

 

       Internetseite zum Wanderführer (Aktualisierungen, posto-tappa-Liste)

 

         http://www.wanderweb.ch/gta

 

         http://www.gtaweb.de (von Jörg Klingenfuß, Tübingen)

Michael Kleider

Kontakt:

Michael Kleider (M.A.)

Pirckheimer Str. 134

D-90409 Nürnberg

Tel.: 0049/911/5975386

 

Erschienen in "Mitteilungsblatt" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 10 - April 2003

 

Wanderung in der südlichen Toscana

Erschienen in "Mitteilungsblatt" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 21 - Dezember 2006

 

Der „Grande Anello dei Sibillini“

Geheimtipp im Zentrum Italiens

Erschienen in "Mitteilungsblatt" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 25 - April 2008

 

Kroatien

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/kroatien/index.asp

 

        Besuch bei "etwas entfernteren Verwandten"

         Eindrücke von einer Fußwanderung durch Slowenien und Kroatien.

 

 

Lettland

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Lettland

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/lettland/index.asp

 

       Allgemeine Informationen

       1188 Uzzinu dienests   Sprache: Lettisch

 

        Hintergrundinformationen zur Geschichte und Kultur (Sprache: Deutsch)

          Lettland Institut

 

Liechtenstein

        Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

          http://de.wikipedia.org/wiki/Liechtenstein

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/liechtenstein/index.asp

 

       Eine Alpenüberquerung auf „Via Alpina“ - Roter Weg

        Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - April 2005

 

Litauen

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Litauen

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/litauen/index.asp

  

Luxemburg

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburg

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/luxemburg/index.asp

 

        Luxemburg - Luxemburg. Ein Wanderbericht mit vielen Informationen.

          Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 25 - April 2008

  

Malta

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Malta

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/malta/index.asp

 

Makedonien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Makedonien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/makodonien/index.asp

 

Moldawien (Moldau)

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Moldawien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/moldawien/index.asp

  

Montenegro

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Montenegro

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/montenegro/index.asp

  

        Reiseseite für Montenegro

          Montenegro travel - Die offizielle Website für Montenegro

 

Monaco

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Monaco

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/monaco/index.asp

 

       Eine Alpenüberquerung auf „Via Alpina“ - Roter Weg

        Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - April 2005

  

Niederlande

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Niederlande

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/niederlande/index.asp

 

Norwegen

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Norwegen

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/norwegen/index.asp

 

Österreich

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Oesterreich

 

        Allgemeine Informationen: http://www.oesterreich.com

                                               http://www.austria.info

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/oesterreich/index.asp

 

Polen

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Polen

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/polen/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Polen ist unser Nachbar und seit kurzem Mitglied in der Europäischen Union. Das sind gute Gründe, dieses große Land auch als Wanderer zu entdecken. Es gibt in Polen eine große Zahl von Wanderwegen, aber keine Netzübersicht in der Art der französischen, belgischen oder niederländischen Karten. Die Träger der Wege ist der PTTK, die „Polnischen Gesellschaft für Tourismus und Heimatkunde“. Der Verein hat seine Wurzeln in der 1873 gegründeten „Tatra-Gesellschaft“ hat. Damit war für den damalig habsburgischen Teil Polens ein Klub ähnlich dem Alpenverein entstanden. Im russischen Teil Polens wurde 1906 die – wie es in der englischsprachigen Homepage sehr viel emotionaler übersetzt wird, die „County-Lover´s Association“ gegründet. 1951 schlossen sich beide Vereine zusammen. Zu ihrem Tätigkeitsfeld gehört auch der Rad-, Reit- und Wassertourismus. Die PTTK hat 1996 eine deutschsprachige Übersicht über die polnischen Abschnitte der Europäischen Fernwanderwege herausgegeben. Diese Übersicht hat dieselbe Qualität wie die eingangs erwähnte Publikation der Kompass-Serie. 

 

Es gibt drei Europäische Fernwanderwege, die Polen durchqueren: Der E 3 liegt in den Sudeten, dem Gebirge zwischen Polen und der Tschechischen Republik. Wie in vielen Gebirgsgegenden Mitteleuropas gibt es hier eine lange Wandertradition  mit entsprechenden Einrichtungen. Unser Mitglied Günther Krämer hat dort Erfahrungen gesammelt. Er hat diesen Teil Europas als „Wanderparadies“ bezeichnet. Entlang der Küste geht der E 11, der die Fortsetzung des mecklenburgischen Küstenweges ist, ja seinen Ursprung an der Altantikküste hat und mal direkt, mal etwas landeinwärts auch durch Belgien, die Niederlande und Nordostdeutschland geht. Der dritte Europaweg ist der E 9, der mitten durch Polen geht. Bei Frankfurt verläßt er Deutschland, umgeht Posen, durchquert Thorn und Allenstein und soll später in die baltischen Staaten führen. Der weg durch Mittelpolen ist vielleicht nicht besonders spektakulär, aber besonders „polnisch“, deshalb reizte er mich. 

 

Es gibt für eine Vorbereitung allein in Polen zu wandern, keine Mair Karte von Polen, allerdings reichen im Süden die erwähnten Kartenblätter von Tschechien und der Slowakei weit bis in die Sudeten und Beskiden hinein und erlauben also für E 3 und E 8 entsprechende Planungsvorbereitungen. Für den E9 versuchte ich im Jahr 2003 die genaue Streckenführung mit den eingangs erwähnten Publikationen auszumachen, aber gerade zu dem von mir favorisierten Bereich östlich von Poznan (Posen) differieren die Aussagen: die etwas ältere polnische Veröffentlichung legt den E 11 östlich von Gnesen deutlich nach Norden über Rzym, Brzosa und Gniewkkowo, die deutsche Veröffentlichung über Inowrcław.

 

Für Polen kann ich inzwischen auf eigene Wander-Erfahrungen im Ermland, in Mittelpolen und entlang der Weichsel verweisen. Im Juli 2003 bin ich mit dem Abschnitt Trzemeszno bis Mogilno in der Gegend zwischen Gnesen und Thorn eine kurze Etappe auf dem E 11 gewandert. Es war eine landschaftlich schöne Strecke durch Hügelland mit längeren Strecken zwischen Büschen, aber auch mit weiten Aussichten. Der Wanderer wird durch ein bäuerliches Polen geleitet, doch die Dörfer befinden sich im Umbruch. An vielen Stellen wird angefangen zu modernisieren. In der Örtlichkeit war es leicht, sich zu orientieren, die Markierung war durchgehend gut, aber ich bemerkte keinen Hinweis auf einen E-Weg. Als wir dieses Jahr ein Teilstück des E 11 benutzten, fanden wir nur ein einziges Mal einen Hinweis auf die europäische Dimension des Weges. Aber das ist für viele Europa-Wege der Normalfall.

 

Der PTTK-Verband ist dezentral organisiert. Es gibt Gruppen auf Kreis-Ebene, aber Informationen für Weitwanderer können am ehesten auf Wojewodschafts-Ebene eingeholt werden. Vor einigen Jahren wurde die Zahl der Wojewodschaften drastisch reduziert. Sie sind in ihrer jetzigen Form am ehesten mit unseren Bundesländern vergleichbar, haben aber nicht so viel Selbstverwaltungsrechte. Damit man sich die ungefähre Lage vorstellen kann, ist eine Übersicht als Anhang worden, die polnischen und deutschen Namen der Gebiete und ihre  Verwaltungssitze enthält. Der PTTK hat eine umfangreiche Homepage:www.pttk.pl“, aber die englischen und deutschen Seiten sind mehr als mager. Mit geringen Polnisch-Kenntnissen, z.B. daß Weg Szlag heißt, und den Wojewodschaftsbezeichnungen, kann man erstaunlich fündig werden. Manche PTTK-Sektionen haben komplette Wegebeschreibungen ins Netz gestellt, naheliegenderweise nur in Polnisch. Aber auch das soll sich ändern, z.B. in der Wojewodschaft Ermland-Masuren, dem früheren Ostpreußen, sollen deutsche Wegebeschreibungen angeboten werden.

 

Als wir 2003 auf der Reise in die baltischen Republiken durch Olsztyn, das frühere Allenstein, kamen, erkundigte ich mich auch hier, im Hauptort der Wojewodschaft Warminsko-Mazurskie, bei dem Fremdenverkehrsamt nach Wandermöglichkeiten. Ich wurde u.a. auf den Kopernikus-Weg hingewiesen und erhielt auf Nachfragen eine deutsche Wegebeschreibung. Ein paar zu „wörtlich“ aus dem Polnischen ins Deutsche übersetzte Fachbegriffe zu den Sehenswürdigkeiten am Weg habe ich geglättet. Aber insgesamt macht sie einen guten Eindruck und kann bei mir per Mail abgefragt werden.

 

Als Übersicht über die große Zahl weiterer Wanderwege kann man hilfsweise für die Planung mit touristischen Übersichtskarten, die von privaten Verlagen für verschiedene Wojewodschaften herausgegeben worden sind, arbeiten. Z. B. hat der Verlag Wydawnictwo BiK für eine Reihe von Wojewodschaften Karten im Maßstab zwischen 1: 250.000 und 1: 150.000 herausgegeben, die auch die Wanderwege enthalten. Die Verlagsübersicht kann unter www.bik-mapy.pl eingesehen werden. Solche Karten habe ich häufig in den betreffenden Gebiet gesehen, kann mir aber kaum vorstellen, daß sie in Deutschland ausgeliefert werden, man muß also sich also für Mittelpolen für ein bestimmtes Reisegebiet entscheiden und losfahren und sich dann an Ort und Stelle weiterinformieren. 

 

Wenn man zum Wandern aufbricht, sollte man die zuverlässigen staatlichen topographischen Karten im Maßstab 1:100.000 dabeihaben, die das ganze Staatsgebiet abdecken. Die einzelnen Blätter sind unterschiedlich alt. (Übersicht und Informationen unter www.wzkart.pl , dort auch die Übersicht über die viel detaillierteren Karten für Gebirge oder Fremdenverkehrsschwerpunkte.) Alle Karten 1: 100.000 enthalten auf der Rückseite längere Informationen zu touristischen Sehenswürdigkeiten. Die sind aber polnisch verfaßt. Hilfreich für deutsche Touristen ist deshalb z.B. der Dumont-Kunstreiseführer Polen oder für speziell baugeschichtlich interessierte Reisende der Dehio Ostpreußen (Deutscher Kunstverlag München 1993). Jüngere Blätter der Topographischen Karten haben auf der Rückseite auch Angaben zu Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt zunehmend auch von privaten Verlagen herausgegebene Karten im Maßstab 1: 100.000 oder darunter, die präzise Angaben über Wanderwege haben, z.B. die Karte Żuławy Wiślane, eine Karte über das Weichselmündungsgebiet, die der Verlag Lunar S.C. herausgegeben hat. (Weitere Informationen ggf. unter :(www.lunar.som.pl)

 

Mit solchen Karten in der Hand ist das Wandern in Polen kein Problem, aber es könnte die Gefahr eines Wegbrechens von Strukturen und Angeboten geben, weil die Wege nicht mehr genutzt werden. Für die Polen ist es jetzt reizvoller ans Mittelmeer zu fahren; deutsche Wanderer könnten eine neue Zielgruppe werden. Im Sommer 2004 sind meine Frau und ich 13 Tage im Ermland und an der unteren Weichsel auf dem oben erwähnten Kopernikusweg gewandert. Darüber wird es in der nächsten Ausgabe einen gesonderten Bericht geben.

 

Die Wojewodschaften ([Regierungs]- Bezirke) von Polen und ihre Hauptstädte

 

Wielkopolskie

(Großpolen)

Poznan

(Posen)

Lubuskie

(Lebuser Land)

Gorzow Wlpl.

(Landsberg/ W.)

Zachodnio Pomoskie

(Westpommern)

Szczecin

(Stettin)

Pomorskie

(Pommern)

Gdansk

(Danzig)

Kojawsko - Pomorskie

(Kujawien-Pommern)

Bydgorszcz

(Bromberg)

Warminsko - Mazurskie

(Ermland- Masuren)

Olstyn

(Allenstein)

Podlaskie

(Podlachien)

Bialystok

 

Masowieckie

(Masowien)

Warszawa

(Warschau)

Lodźkie

(Lodz)

Lodz

 

Lubelskie

(Lublin)

Lublin

 

Świetokryskie

(Heiligkreuz)

Kielce

 

Podkarpackie

(Vorkarpaten)

Rzeswow

 

Malopolskie

(Kleinpolen)

Krakow

(Krakau)

Slaskie

(Schlesien)

Katowice

(Kattowitz)

Opolskie Ślaskie

(Oppelner Schlesien)

Opole

(Oppeln)

Dolnoślaskie

(Niederschlesien)

Wroclaw

(Breslau)

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Portugal

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Portugal

 

       Wichtige und aktuelle Informationen

       Portugal – Outdoor Wiki

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/portugal/index.asp

 

        Wo die Sonne im Atlantik versinkt. 

        Zwei Fußreisen entlang der Küste Portugals

        Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 30 - Dezember 2009

 

 

 

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Für Portugal war in der EWV-Karte von 2001 der Küstenweg E9 als in Planung dargestellt worden. In der neuen, sehr viel genaueren spanisch-portugiesischen Übersicht, von der ich im vorigen Abschnitt berichtet habe, sind einzelne wenige Teilstücke als inzwischen markiert dargestellt worden. Von Interesse könnte der kurze Abschnitt südlich von Lisabon entlang der Küste bis Sesimba sein. Doch eine richtige Langstreckenwanderung in Portugal wäre nach dieser Karte jetzt im Nordosten, in der Provinz Guarda, möglich. Es ist der Rundwanderweg GR 22 mit der Bezeichnung „Rota das Aldeias Historicas“.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Rumänien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Rumaenien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/rumaenien/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Wer zum Wandern nach Rumänien aufbrechen will, sollte gute Nerven mitbringen; vielleicht am ehesten, um gegen mitgebrachte Vorurteile und Ängste gewappnet zu sein. Vielleicht ist als Einstieg eine Reise mit einem Spezialanbieter der richtige Weg. Es gibt Reisebüros, die mit ausgewanderten und manchmal auch wieder zurückgekehrten Rumäniendeutschen (Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben) kooperieren. Wir sind zweimal mit dem Auto im Land gewesen, aber nur im Westen und nicht in den Bergen. Doch habe ich verschiedene Menschen gesprochen, die in Rumänien gewandert sind und von den großartigen Eindrücken geschwärmt haben. Deshalb Mut! Es gibt eine Wandertradition; Rumänien ist auch Mitglied der EWV, aber ich hörte, es habe keine Kontinuität bei den Kontaktpersonen gegeben. 

 

Eine weitere Einstieghilfe könnte das von Ronny Müller verfaßte im Conrad Stein Verlag erschienene, „Reisehandbuch Rumänien“ werden (276 Seiten, 14,90 € mit 20 farbigen und 42 schwarz-weiß Abbildungen, dazu 18 Kartenskizzen, 6. aktualisierte Auflage vom Juli 2003, ISBN 3-89392-281-4). Neben detaillierten Angaben für „Normal-Reisende“ enthält es knapp 30 Seiten über Wandermöglichkeiten in den Karpaten. Der Autor versichert, dort oft gewandert zu sein. Es gibt markierte Wege, aber kaum Karten und Führer. Es gibt auch Hütten, manche sind in letzter Zeit zerstört worden, andere sind in der Ferienzeit Jugendlager mit Musik bis 2.00 Uhr morgens. So empfiehlt Müller, mit Zelt und ausreichender Verpflegung und möglichst zu dritt loszuziehen, damit im Notfall Hilfe geholt werden kann. Bis auf das Bucegi-Gebirge, das ein beliebtes Ausflugs- und Wintersportgebiet und leider auch entsprechend vermüllt sei, wären die Bergregionen extrem einsam. Tiere gibt es, aber Bären und Wölfe weichen den Menschen aus; schwieriger seien aggressive Schäferhunde. Stille und enorme Alpenrosenfelder erwarten den Wanderer. Müller präsentiert aus den verschiedenen Gebirgsteilen viele ein- und mehrtägige Wanderungen, alle in eindrücklichen Landschaften und entlang an markierten Wegen. Wer berichtet uns nun von eigenen Erfahrungen?

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

UNESCO-prädikatisierte Sehenswürdigkeiten auf dem Karpatenweg

von der Slowakei über die Ukraine nach Rumänien

 

Von Günther Krämer

 

Nur einen einzigen UNESCO-Geopark gibt es, den Hateg-Geopark in den rumänischen Südkarpaten. Geoparks sind zu einer nachhaltigen Raumentwicklung und zur Pflege und Bewahrung ihres geologischen Erbes verpflichtet. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Reichtum an geologischen und archäologischen Sehenswürdigkeiten aus. Im Hateg sind es unter anderem Dinosaurierspuren.

 

Als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt und entsprechend geschützt sind die schönen Buchenwälder der Karpaten, die wir als Urwälder bezeichnen würden. Primärwälder gibt es aber kaum mehr, dafür Sekundärwälder, die der Laie nicht von Primärwäldern unterscheiden kann. Wir haben fast alle Teilgebiete durchwandert und die prächtigen Baumgestalten bewundert, haben schaudernd die Bärenspuren gefunden und uns über zufällige Funde seltener, oft endemischer Pflanzen- und Tierarten gefreut.

 

Das größte und ursprünglichste Gebiet liegt in den Polonyni und in den Bukovske vrchi im Dreiländereck Polen-Slowakei-Ukraine mit dem Kerngebiet um den Stuschitza-Nationalpark. Wenig südlich davon liegt das Vihorlat-Gebirge ganz in der Slowakei. Die entlegensten Teile der ukrainischen Karpaten mit dem Svidowets-Gebirge und dem Tschornohara um die Hoverla sowie einige kleinere Teilgebiete mit dem Narzissental bei Rachiv gehören ebenso dazu wie Teile des Maramuresch-Gebirges in Rumänien.

 

Ganz anders das Weltnaturerbe Donaudelta, das größte und vom Menschen am wenigsten beeinflusste Flussdelta Europas, das gerade noch vor der Zerstörungswut Ceausescus gerettet werden konnte.

 

Die UNESCO-Weltkulturerbestätten sind viel bekannter. Den Anfang machen die Zipser Städte um Levoca / Leutschau und Kezmarok / Käsmark mit der Zipser Burg, das Dörfchen Vlkolinec bei Ruzomberok / Rosenberg, die Altstadt von Bardejov / Bartfeld und die Holzkirchen der Ostbeskiden in der Slowakei.

 

In der Ukraine ist die Altstadt von Lviv / Lemberg anerkannt, während das Verfahren für Czernowitz noch nicht abgeschlossen ist.

 

Rumänien ist am reichsten mit Weltkulturerbestätten gesegnet. Im Nordosten sind es die Moldau-Klöster der Bukowina, im Nordwesten die Holzkirchen der Maramuresch, in der Mitte die Kirchenburgen Siebenbürgens und die Altstadt von Sighisoara / Schäßburg, der Heimat von Vlad Tepes, uns allen als Graf Dracula bekannt. Den Abschluss machen im Süden die Ruinen drakischer Festungen um Alba und Hunedoara sowie das Kloster von Horezu.

 

UNESCO-Biosphärenreservate müssen beispielhaft einzigartige Naturlandschaften darstellen und sind in Kernzonen (Wildnis ohne menschliche Beeinflussung), Pflegezonen (artenreiche, naturnahe Kulturlandschaften mit angepasster Nutzung oder Pflege) und Entwicklungszonen (Verpflichtung zu nachhaltiger Regionalentwicklung wie im Geopark) gegliedert.

 

In der Slowakei gehört die Hohe Tatra dazu, der Slowakische Karst und das Poliana-Gebirge Vorbildlich ist das grenzüberschreitende Biosphärenreservat in den Bukovske vrchi im Dreiländereck Polen-Slowakei-Ukraine.

 

In der Ukraine ist außerdem das Weltnaturerbe um Svidowets, Hoverla und Rachiv als Biosphärenreservat anerkannt, während Rumänien nur den höchsten Teil des Rodnei-Gebirges in Maramuresch und das Retezat-Gebirge in den Südkarpaten aufweisen kann – und natürlich das Donaudelta.

 

Die Nationalparks aufzulisten und zu beschreiben würde Seiten füllen. Allein 12% der Fläche der Slowakei entfällt auf die 9 Nationalparks des Landes, in der Westukraine / Karpaten sind es 8 Nationalparks, in Rumänien 13.

 

Auch bei den von der EU geforderten Natura 2000-Gebieten haben die Karpatenländer ihr Soll weit übererfüllt. Naturschutz hat in allen Ländern einen hohen Stellenwert, auch wenn die finanzielle Ausstattung der Schutzgebiete schlecht, die Infrastruktur unzureichend und die Personalausstattung gering ist.

 

Ganz im Gegensatz zu Deutschland, siehe Dresden (Waldschlösschenbrücke) und Köln, werden Weltkulturerbestätten als nationales Kulturgut und als identitätsstiftende Symbole angesehen und gepflegt – soweit es die Finanzen zulassen

 

       Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 33 - Dezember 2010

 

        Warum Wandern in Rumänien?

       Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 31 - April 2010

 

       Auf der Suche nach dem E4    

        Unterwegs im Retezat - einem der ältesten Naturschutzgebiete Rumäniens

       Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 31 - April 2010

 

Reisen und Wandern in Rumänien

Eindrücke aus einem europäischen Land

       Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

     Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 31 - April 2010

 

Russland

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Russland

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/russland/index.asp

 

San Marino

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         San Marino – Wikipedia

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/san_marino/index.asp

 

Schweden

        Ausführliche Informationen über Schweden - Provinzen - Städte - etc.

          Schweden – Wikipedia

 

        Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

          http://de.wikipedia.org/wiki/Schweden

 

        Homepage der schwedischen Botschaft:    http://www.schweden.org

 

        Interaktive Karte mit allen Provinzen und Informationen:

        Sprache: Deutsch   http://www.stfturist.se

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/schweden/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Durch Schweden führen in Nord-Süd-Richtung zwei Europäische Fernwanderwege, der E1 und der E6. Der Europaled 1 (E1), dessen schwedischer Teil in der Hafenstadt Varberg beginnt und nach ca. 1200km an der Grenze zu Norwegen in Gröversjön endet, wurde bereits 1992 eingerichtet. Der etwas jüngere Europaled 6 (E6) kommt ebenfalls von Dänemark übers Wasser. Er beginnt im Malmö und endet nach 1400 km nördlich von Stockholm, um nach Finnland weiterzugehen. Man kann sich für den Verlauf beider Wege ein genaueres Bild verschaffen, wenn man die Homepage der Schwedischen Touristenvereinigung (STF) unter www.stfturist.se anklickt, dann in der schwedischen Version in der Kopfzeile „Bra att vetta“ wählt und auf „Laglandsvandering“ (d.h. Langstreckenwandern) geht. Weitere Angaben für diese Wege muß der Wander-Interessent wahrscheinlich in Schweden suchen oder sich über die Adressen der dort nachfolgenden aufgeführten Provinz-Touristen-Informationen durchschlagen. Für den berühmten Königsweg verweisen wir auf den Beitrag von Hans Diem und Evelyn Gebhardt in Mitteilungen Nr. 14 August 2004.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

Schweiz

        Ausführliche Informationen über die Schweiz - Kantone - Städte - etc.

          http://de.wikipedia.org/wiki/Schweiz

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/schweiz/index.asp

 

Serbien

        Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

          http://de.wikipedia.org/wiki/Serbien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/serbien/index.asp

 

Slowakei

         Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Slowakei

 

         Verband der Karpatendeutschen

         http://www.karpatendeutsche.de

 

         Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

         http://www.lexas.net/laender/europa/slowakei/index.asp

 

         www.slowakei-net.de/ (Sprache: Deutsch)

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Über die Slowakei als „Wanderparadies“ hat das „Netzwerk“ mehrmals berichtet (Nr.9 S.19 und Nr. 12 S.22). Dabei lag das Schwergewicht auf dem Kammweg E 3, der über die Sudeten (Riesengebirge) und später über die Beskiden führt. Die Slowakei ist aber auch deshalb zu Recht als vorzügliches Weitwanderland bezeichnet worden, weil es noch sehr viel mehr Fernwege gibt. Wenn man sich darüber quasi als „Einstieg“ informieren will, sei auf eine nicht gerade naheliegende Möglichkeit hingewiesen: Der Mairs Geographische Verlag ist mit seinen qualitätvollen Straßenkarten im Maßstab 1: 200.000 schon lange über Deutschland herausgewachsen. Von den Nachbarländern und manchen Ferienregionen am Mittelmeer gibt es gleichartige Karten. Seit einigen Jahren gehören bei den deutschen Blättern die Europäischen Fernwanderwege zum Grundbestandteil der Karteninformationen. (Wie präzise die Angaben sind, konnte ich in Mecklenburg überprüfen. Wir sind dort 10 Tage nur mit dieser Karte gewandert. Wenn es Schwierigkeiten gab, lag es in der Regel an der Markierung.)

 

Wenn man an Wandern in der Slowakei denkt, fällt einem zuerst das alpine Milieu der Hohen Tatra ein. Doch das ist nur ein kleiner Bereich und zudem vielleicht zum größeren Teil auf polnischem Staatsterritorium gelegen. Die Slowakei hat ausgedehnte, ziemlich dünn besiedelte Mittelgebirgsgegenden. Wenn man diese kennenlernen will, sollte man zu dem beidseitig bedruckten Großblatt Slowakei greifen. (Der Westteil deckt auch noch Karte 3 der von Tschechien ab.) Dort findet der interessierte Wanderer den Verlauf des Europa-Weges 8, der von der Hauptstadt Bratislava/ Preßburg anfangs nach Norden als Kammweg über die kleinen Karpaten und dann in einem weiten West-Ost-Bogen durch die Niedere Tatra bzw. das Slowakische Erzgebirge bis nach Kosice (Kaschau), der zeitgrößten Stadt des Landes, geht. Da hätte ein deutscher Wanderer aber schon so viel Einsamkeit erlebt, daß er den östlich von Kaschau in Nord-Süd-Richtung verlaufenden E 3 nicht mehr braucht und auch so viel Slowakei-Erfahrung gesammelt, daß nun eher Wege durch die trotz Sozialismus immer noch vorhandene, bäuerlich geprägte  „Kultur-Landschaft“ gesucht - und gefunden werden sollten.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Slowenien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

          http://de.wikipedia.org/wiki/Slowenien

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/slowenien/index.asp

 

Besuch bei "etwas entfernteren Verwandten"

        Eindrücke von einer Fußwanderung durch Slowenien und Kroatien.

 

 

Informationen zum Fernwandern in Slowenien

 

Slowenien ist ein ideales Fernwanderland.

dichtes Netz, insgesamt etwa 7.000 km markierte Wege.

gute Karten Tradition

Hütten in der Bergregion

schöne Dörfer

 

 Informationen zur Geschichte und zur heutigen staatlichen Struktur

 

Slowenien ist - wie der Name andeutet - ein slawisches Land, aber seit über 1000 Jahren eng mit mitteleuropäischer Geschichte und Kultur verbunden. Eine bäuerliche Bevölkerung ist von fremden, oft deutschsprachigen Herren dominiert worden. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte der größte Teil des heutigen Slowenien zu Habsburg.

 

 

In einem langen, mühsamen Prozeß ist slowenisch zu einer Schriftsprache und zu einem identitätsstiftenden Medium geworden, dem sich auch die früher zahlenmäßig nicht sehr große Stadtbevölkerung zuwandte. Nach dem Ende der k. und k. Monarchie, in der Slowenien von Budapest aus regiert wurde, schloß sich Slowenien 1919 den neugegründeten Königreich Jugoslawien an.

 

Die deutsche Besetzung des Landes im Zweiten Weltkrieg war mit vielen Menschenopfern (Vergeltungsmaßnahmen der Wehrmacht) und inneren Spannungen verbunden. Nach 1945 kam es zu einem Exodus deutschstämmiger Gruppen, aber auch zu Auseinandersetzungen mit der slowenischen Bevölkerung in Österreich. In der späten Tito-Zeit blühte das Land ökonomisch auf und wurde die geistige Unabhängigkeit vorbereitet.

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Vom E 6, der in Nord-Süd-Richtung Slowenien durchquert und den ich für einen der schönsten europäischen Wege halte, ist 2003 ein neuer Führer erschienen, doch liegt nur eine slowenische Ausgabe vor, doch diese ist ausreichend für Quartiersuche und Streckenplanung. Sie enthält auch die neue Streckenführung vom Snežnik zur Adriaküste bei Piran. Zu Slowenien und seinen vielen anderen Wegen verweise ich auch auf den Bericht von Holger Knoch im Heft 14.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Spanien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Spanien

 

       Allgemeine Informationen: http://www.spanien-infos.com

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/spanien/index.asp

 

Informationen zum Fernwandern

 

Fernwandern ist für die Spanier eine vergleichsweise neuartige Sache. Längere Traditionen hat das Wandern im gebirgigen Norden (Pyrenäen) und in Katalonien. Hier gehört das Wandern zum kulturellen Selbstverständnis. Der sehr gute Internet-Auftritt Z.B. der Katalonier ist aber deshalb auch auf katalanisch verfaßt.

 

Wandern wird in Spanien von den Tourismus-Organisationen unterstützt, um der Fixierung des Fremdenverkehrs auf die Küsten entgegenzuwirken.

In den Pyrenäen gibt es eine längere Bergsteiger und Wandertradition. Es gibt sowohl auf französischer wie auf spanischer Seite einen durchgehenden Weg; oft haben Wanderer berichtet, daß sie bei einer Pyrenäen-Querung mehrmals die Seiten gewechselt haben. Der spanische Weg hat die Bezeichnung GR11. Im Pyrenäen-Vorland gibt es ein dichtes Angebot von vernetzen Wegen.

 

Als Weg parallel zur Mittelmeer-Küste verläuft der GR 92, er ist Teilstück des E 10 „Ostsee- Mittelmeer“. Etwas weiter landeinwärts verläuft als durchgehender Weg der GR 7, der Teil des E 4 ist. Die geplante Verbindung von diesem Weg nach Portugal scheint noch nicht umgesetzt zu sein.

 

Wenn man von Gebirge und Küste als Landschaftstypen eigener Art absieht, ist Spanien eine riesige gewellte, überwiegend landwirtschaftlich genutzte Hochebene. Hier wird man mit der Geschichte und sozialen Struktur eines wichtigen europäischen Landes konfrontiert.

 

Informationen zur Geschichte und zur heutigen staatlichen Struktur

 

Im Zuge der Demokratisierung des Landes nach dem Tod von Franco im Jahr 1975 wurde der Staat föderalisiert, d.h. die in die lange Geschichte zurückreichenden regionalen Strukturen erhielten wieder mehr Selbstverwaltungsrechte. Je weiter von Madrid entfernt eine Gruppe lebt, desto stärker wird auf Eigenständigkeit bestanden. Das kann sehr selbstbewußt und im friedlichen Aushandeln wie bei Katalonien erfolgen, das kann aber auch in Konfrontation wie bei einem Teil der Basken geschehen.

 

So wird man als Wanderer bei der Suche nach Informationen konfrontiert mit einer komplizierten Struktur: es gibt eine Überlagerung der staatlichen Gliederung in Provinzen mit der jüngeren Einteilung Spaniens in 17 sehr unterschiedlich große und auch ausgesprochen unterschiedlich besiedelte „autonome Regionen“. Nicht in allen diesen autonomen Gebieten gibt es schon attraktive längere Wanderstrecken und entsprechende Institutionen zur Anlage und zum Unterhalt der Wege.

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Spanien befindet sich als Wander-Land in Bewegung (Mitteilungen Nr. 13 S. 33-35). Ein spanischer Vertreter verteilte in Bechyně eine auf Sept. 2003 datierte Übersichtskarte von Spanien und Portugal. Als größere auffällige Neuheit sei von mir auf den GR 100 verwiesen. In der erwähnten freytag & berndt-Übersichtskarte wird er als „E3 var“ bezeichnet, was insofern sinnvoll ist, weil er mit der Streckenführung Cadiz- Sevilla- Salamanca- Astorga als südlicher „Zubringer“ zum Jakobsweg angesehen werden kann. In der Karte, die wir ausschnittweise in Heft 13 reproduzierten, fehlte der Weg noch ganz. In der hier besprochenen neuen Übersichtskarte wird der Abschnitt als in den Provinzen Merida und Carceres als bereits signalisiert dargestellt. Damit könnte man spannende einsame Landstriche durchwandern... 

 

Auf Palma de Mallorca wird in der Karte der GR 221, ein mindestens 70 km langer und parallel zur Nordwest-Küste verlaufender Gebirgsweg, dargestellt. Das könnte eine reizvolle Ferien-Ergänzung sein. Auch auf jeder der großen Kanarischen Inseln sind Wege in Planung. 

 

Den Eindruck von Spanien als einem Land mit neuen Wander-Ideen verstärkt ein Artikel im Reiseblatt der FAZ vom 3. Juni 2004. Er berichtete von einer Initiative, die alten, durch ein königliches Privileg Alfons X. aus dem 13. Jahrhundert allen Herden zur Verfügung stehenden Wege, die auf spanisch Vias Pecuarias heißen, nicht der „Privatisierung“, sprich der Einzäunung mit Betretungsverboten, anheimfallen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, daß sie weiter allgemein zugänglichen bleiben. Viehwege durchzogen früher ganz Spanien. Sie waren, bis es Lkw´s gab, sehr notwendig, damit insbesondere die Schafe von den kargen Weiden auf der Inland-Hochebene in die Gebirge getrieben werden konnten. Solches regelmäßiges Hirten-Nomadentum wird in Spanien wie im Alpenraum als Transhumanz, Wanderweidewirtschaft, bezeichnet. Von diesen Wegen sind lange Abschnitte durch Überbauung oder Umnutzungen unwiederbringlich verloren. Doch lohne es sich auch aus ökologischen Grünen, Biotop-Vernetzung ist das Stichwort, die breiteren oder schmaleren Landstreifen frei zu lassen und nun wandernden Menschen zugänglich zu machen. Den Anfang macht, so berichtet der Artikel, ein „Gran Recorrido Senda de Merinas“, also ein Merino-GR, der über 55 km von Madrid zum Escorial führt. Dieser Weg ist aber in der eingangs genannten Übersichtskarte nicht enthalten. 

 

Auf Anfrage teilte mir das Spanische Fremdenverkehrsamt zu diesem Thema mit: „...Unser Land verfügt über ein einzigartiges Naturgut, das Netz der „Vias Pecuarias“, das 125.000 km lang ist. Es gibt neun „Grandes Cañadas“: die Cañada de la Vizana oder de la Plata, die Cañadas Leonesa Occidental und Oriental, die Cañada Segoviana, die Cañadas Soriana Occidental und Oriental, die Cañada Riojana, die Cañada Conquense und die Cañada del Reino de Valencia. Leider liegt uns kein gedrucktes Material über die Vías Pecuarias oder Cañadas Reales vor. Unter der folgenden Adresse erhalten Sie weitere Informationen:

http://www.madrid.org/inforjoven/cridj/mdedambi/viaspec.htm

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Weitwandern in Spanien: Die Ruta de la Plata

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 17 - August 2005

 

Tschechien

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Tschechien

 

        Grundinformationen:

        http://www.czechtourism.com und http://www.czechtourism.cz

        http://www.CZeCOT.com

        http://www.aboutczechia.com

        http://www.czech.cz

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/tschechien/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Der Gastgeber von Bechynĕ war, wie erwähnt, der KCT, der Klub der tschechischen Touristen. Diese Organisation deckt mehr als nur Weitwander-Interessen ab. Ihre Angebote reichen bis hin zur Bewirtschaftung von Hütten und der Organisation von Wanderveranstaltungen. Auch die Betreuung von Radwandern, Skifahrern und Kanuten, die auf der Moldau ihr Paradies haben, gehört zum KCT.

 

Ein Einstieg zur Planung einer Langstrecken-Wanderung in der Tschechischen Republik ist wieder über eine der Mairs-Karten sehr einfach. Die Europäischen Fernwanderwege E 3, E 6 und E 10 durchqueren unser Nachbarland. Es gibt die beiden Generalkarten Tschechien 1 und 2 im Maßstab 1: 200.000. Bei E 3 und E 6 gibt es die Kuriosität, daß es jeweils Varianten der Trasse auf beiden Seiten der Gebirgskämme, die hier zugleich eine politische Grenze sind, gibt. Der E 6 scheint in Mitteleuropa ursprünglich als Wanderweg entlang des Eisernen Vorhanges konzipiert worden sein. Er ging über bundesrepublikanischem Gebiet entlang der „Zonengrenze“ und weiter im Süden in Bayern entlang der deutsch-tschechischen Grenze. In der EWV- Übersichtskarte und der eingangs erwähnten freytag & berndt- Veröffentlichung sieht die E6 Variante auf Tschechischem Boden wie eine Parallel-Führung zum westlichen E 6 aus. In den präziseren hier von mir gelobten Generalkarten wird sichtbar, daß der Weg, ausgehend von Cheb (Eger), südlich von Marianske Lazné (Marienbad) weit nach Osten ausschwingt und durch wahrscheinlich sehr reizvolle Teile des Böhmerwaldes über Stribro und Horšovsky Týn (Bischofsteinitz) nach Domazlice (Taus) führt und dann bei Bayrisch Eisenstein wieder den westlichen Arm des E 6 erreicht.

 

Die deutsche Variante des E3 ist in Sachsen identisch mit dem legendären Fernwanderweg Eisenach- Budapest; die tschechische Variante des E 3 verläuft über der Südseite des Erzgebirges. Wenigstens in Abschnitten sind hier die Waldschäden enorm, so daß ich nicht spontan raten würde, hier das erste Mal auf „böhmischem Boden“ zu wandern. Weiter im Osten pendelt der E 3 zwischen der polnischen und der tschechischen Seite des Sudetengebirges und hat hier überwiegend den Charakter eines Hochgebirgsweges. 

 

Dagegen könnte der in Nord-Süd-Richtung die ganze Republik durchziehende E 10 ein guter Weg sein, unser Nachbarland Tschechien in seiner ganzen landschaftlichen und kulturellen Vielfalt zu entdecken. Man kann gut auf der Straßenkarte den Wegverlauf nachvollziehen und sich eine Stelle für den Beginn einer mehrtägigen Tour suchen. Für die EuroRando 2001 war vom KCT ein deutschsprachiger Kompaktführer zum E 10 mit Angaben zu Übernachtungsmöglichkeiten herausgebracht worden. Ich besitze eine Kopie und stelle sie Interessenten zur Verfügung. Ich habe angeregt, daß der Führer aktualisiert und ins Internet gestellt wird. 

 

Neben den von mir als möglichen „Einstieg“ hervorgehobenen Europawegen gibt es in der Tschechischen Republik eine Fülle weiterer Weitwanderwege. Man kann sich auch eine Region heraussuchen, die man gerne zu Fuß erkunden möchte, und dann im Land in eine Fachbuchhandlung gehen und sich eine der präzisen das ganze Staatsgebiet abdeckenden KCT-Karten 1: 50.000 besorgen. Auf dem mir vorliegenden Blatt 73 von Südwestböhmen ist die Europäische Wasserscheide zwischen Elbe und Donau stärker hervorgehoben als die Staatsgrenze zu Deutschland. Das ist in Zeiten der Europäischen Union vielleicht bewußt gemacht worden; es soll trotzdem lobend erwähnt werden.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Türkei

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Tuerkei

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/tuerkei/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Auch die Türkei ist zu einem Weitwanderland geworden! Istanbul hat sich zu einer Megastadt mit mehr als 14 Mio. Einwohnern entwickelt. Darunter hat auch die Umgebung gelitten. So wäre es zwar wünschenswert, wenn eine „grüne Trasse“ von Edirne bis Istanbul freigehalten würde, wie es die Übersichtskarte der EWV andeutet. Das könnte noch lange dauern.

 

Der Anstoß zum Weitwandern ging in der Türkei nicht von staatlichen oder touristischen Stellen aus, sonder war Privatinitiative und bevorzugte Ziele mit mehr Fremdenverkehr in der Nähe. Ich habe vom „Lycian Way“ in den Mitteilungen Nr. 10 berichtet. Daß das funktioniert und Wandern in der Türkei Zukunft hat, zeigt die Einrichtung eines neuen, ebenfalls von Kate Clow entwickelten Weges. Unter dem Namen „St. Paul Trail“ ist ein Fernwanderweg trassiert und markiert worden, der bei der Ruinenstadt Perge nahe Antalya beginnt und in das frühere Antiochia in Pisidien führt. In der Nähe liegt die Kleinstadt Yalvaç, in deren Moschee viele Steine der antiken Stadt eingebaut wurden. In der Apostelgeschichte Kapitel 13 Vers 14 -51 wird berichtet, wie Paulus mit seinem Begleiter Barnabas in diese Stadt kam und mit Erfolg predigte, aber von den dort damals ansässigen Juden angefeindet wurde und nach dem heutigen Konya weiterzog. Der von Kate Clow und ihren Mitstreitern ausgesuchte Weg benutzt Teile von antiken Straßen und führt u.a. am Eğridir-See vorbei. Ich kann mir die Strecke als ausgesprochen reizvoll vorstellen. Eine alternative Route beginnt in Aspendos und führt durch den Köprülü-Nationalpark ebenfalls bis ins anatolische Hochland. Der Führer zum „St. Paul Trail“ ist im Frühjahr 2004 erscheinen. Ich bin im Herbst 2004 zusammen mit meiner Frau 10 Tage auf dem Lykischen Weg gewandert. Wir waren sehr begeistert.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

Ukraine

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/ukraine/index.asp

 

Ungarn

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarn

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/ungarn/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Das oben genannte Slowakei-Doppelblatt aus Mairs Geographischem Verlag reicht auch weit nach Nord-Ungarn herein. Die von mir und meiner Frau begangene „Blaue Tour“ (Bericht in Mitteilungen Nr.11/ S.19) ist dort als E 4 gut nachvollziehbar. Aber in Ungarn wie in der Slowakei gibt es gute Detail-Karten, also noch einmal, der Hinweis auf eine Straßenkarte ist ein Ratschlag für die Planungsphase.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - August 2004

 

Vatikan

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Vatikan

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/vatikan/index.asp

 

Weißrussland (Belarus)

       Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

         http://de.wikipedia.org/wiki/Weissrussland

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/belarus/index.asp

 

Zypern

 

        Interaktive Liste mit umfangreichen Informationen und Landkarte

          http://de.wikipedia.org/wiki/Zypern

 

        Sehr umfassende Länderinformationen mit vielen weiterführenden Links

        http://www.lexas.net/laender/europa/zypern/index.asp

 

Ländersplitter

 

Von Dr. Lutz Heidemann

 

Auch das neue EU-Mitglied Zypern verfügt nun über einen Europäischen Fernwanderweg. Als Endstück des in Gibraltar beginnenden E 4 verläuft der zyprische Abschnitt in West-Ost-Richtung über den Troodos, das Bergland im Mittelteil der Insel. Bei der Trassen-Planung hat Anastasios Rigas, der nun schon über 90 Jahre alte Wander-Pionier aus Athen, mitgewirkt. Wenn Touristen von der Küste eggelockt werden, haben sie gute Möglichkeiten, das Land und seine komplizierte Geschichte zwischen Ost und West kennenzulernen. Die Frömmigkeitsvorstellungen der Ostkirche waren stark vom Ideal der Einsiedler geprägt. So war der waldreiche Troodos in mehrfacher Hinsicht ein ideales Rückzugsgebiet. Wer sich dort aufhielt war sowohl etwas ferner vom „weltlichen Treiben“ in den Küstenstädten wie etwas entfernter vom Zugriffen islamischer Eroberer. Von dieser Vergangenheit zeugen mehrere reichausgemalten Klöster. An ihnen führt der Weg vorbei. Man kann bei Privatleuten im Gebirge übernachten. Leider gibt es noch keinen Weg im landschaftlich mindestens genau so reizvolleren türkischen Nordteil der Insel! 

 

Als „Einstieg“ bei Ferien an der Küste kann man kleinere und größere Spaziergänge im Troodos, einem Nationalpark in der Nähe der Hauptstadt Nicosia  und an zwei Küstengebirgen beginnen. Dafür hat die Cyprus Tourism Organisation (Informationen unter: www.visitcyprus.og.cy“) in Zusammenarbeit mit den Forstbehörden ein gutes Faltblatt „Die Wanderwege Zyperns“ herausgegeben. Meist sind es nur kurze Strecken. Im Troodos lassen sie sich auch zu Tagestouren verbinden, z.B. von Kakopetria nach Pano Platres. Im Landesinneren gibt es auch reizvolle Angebote in Privathäusern (Informationen unter: www.agrotourism.com.cy“ Bei den Standards und den Fremdenverkehrs-Traditionen sollte man im Hinterkopf haben, daß Großbritannien auf der Insel von 1878 bis 1960 das „Sagen“ hatte und daß nach der errungenen Unabhängigkeit die Fäden nach England nicht abgerissen sind, d.h. einen Großteil der Gäste stellt.

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 16 - Dezember 2004

 

 

Wandern in Nord-Zypern

 

Empfehlungen von Lutz Heidemann

 

Wer ein Interesse an historischer und kultureller Vielfalt und an schönen Landschaften hat, sollte eine Reise nach Nord-Zypern erwägen. Die Insel Zypern weit im Osten des Mittelmeeres ist ein interessantes Reiseziel. Seit langem kann man dort herrlich am Strand faulenzen, aber man sollte sich auch zum Entdecken ins Innere der Insel aufmachen. In Zypern ist es zu interessanten Überlagerungen von Ost und West gekommen. Das wird verständlich, wenn man sich die Lage der Insel im Mittelmeer verdeutlicht. Die Eroberer, und da gab es viele, haben auf Zypern schöne Dinge und auch schwierige „Erblasten“ hinterlassen. Man findet ausgedehnte römische Ausgrabungsgebiete und Spuren, die bis in die orientalische Frühgeschichte reichen, ebenso gotische Spitzbögen wie byzantinische Fresken. Die Kreuzfahrer, anfangs unter der Herrschaft der Familie Lusignan, haben in den Bergen Burgen gebaut. Dann haben die Venezianer Städte befestigt. Famagusta ist eine traumhafte Stadt. Und die Menschen auf der Insel haben versucht, das Beste von ihren Eroberern zu übernehmen und zu bewahren: die den Griechen wie den Türken wichtige Gastfreundschaft und von den Engländern z.B. gute Straßen und ein reichhaltiges Frühstück.

 

Bei Zypern denkt man an die Teilung des Landes und weiß, dass es sehr einfach ist, in den griechischen Südteil der großen Insel zu reisen, der jetzt Mitglied der Europäischen Gemeinschaft ist. Wie verhält es sich mit dem türkischen Nordteil? Der Nordteil ist wegen des dramatisch aufgefalteten Gebirges und der fruchtbaren Ebene davor ein reizvolles Landschaftsgebiet. Es sieht dort sehr anders aus als im Troodos, wo viele Dörfer in dem eher hügeligen bewaldeten Gebirge liegen und wo es auch markierte Wanderwege gibt. (vergl. „Wege und Ziele“ Ausgabe 16 - 2005, S. 36)

 

Eine Reise nach Nordzypern ist seit langem für Deutsche sehr einfach und auch preiswert. Ich selbst habe wunderbare Erinnerungen, die aber Jahrzehnte zurückliegen, an den südlichen, wie an den nördlichen Teil der Insel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Jetzt hat eine Mitarbeiterin des „Wandermagazin“ (www.20db.de) in einem „Spezial“ vom Januar 2009 Vorschläge zum Wandern in Nordzypern gemacht. Beate Wand hat Streckenwanderungen und Rundkurse ausgesucht und erkundet. Es sind sorgfältige Beschreibungen, nach denen eine Wanderung leicht möglich sein sollte. Nur Abschnitte sind markiert, bei anderen benötigt man die deutsche Beschreibung. Das „Sonderheft“ dürfte über die nordzyprischen Tourismus-Einrichtungen zu haben sein. Ein gelungener Urlaub in der Türkei oder im südlichen Teil von Zypern wäre eine gute Grundlage, ist nach meiner Einschätzung aber keine Voraussetzung.

 

Das Wegenetz im Norden resultiert zu großen Teilen aus den Anstrengungen, die Alison Dowey seit einigen Jahren unternommen hat. Diese auf Zypern lebende Engländerin hat den über 200 km langen „Kyrenia Mountain Trail“ entwickelt. Das ließ mich sofort an Kate Clow mit dem „Lykischen Weg“ und den „St. Pauls Trail“ denken (vgl. „Wege und Ziele“ Ausgabe 18 - 2005). Alison Dowey hat ihre Erfahrungen in einem Buch „Walks in North Cyprus“ zusammengefaßt, das u.a. im „Round Tower“ in Girne, das ist der türkische Name für das alte Kyrenia, zu erwerben ist oder über www.themashop.co.uk.com (Über „google“ habe ich auch weitere Bezugsquellen entdeckt.)

 

Als Startlektüre nennt Beate Wand das Buch „Bittere Limonen“ von Lawrence Durrell, das auch mich schon vor 40 Jahren auf die Insel mit ihren vielen Gesichtern und vielen Geschichten einstimmte. Eine Schnupper-Wanderung als Anhängsel an einen Badeurlaub ist auch möglich. Das „Wandermagazin“ berichtet, dass unter www.cyprus-trekking.com an jedem zweiten Sonntag ab 7.30 Uhr dreistündige geführte Wanderungen angeboten werden.

 

Als Quelle für weitere Informationen gibt das „Wandermagazin“ folgende Internet-Adressen an:

 

www.northcyprus.cc

 

www.kyreniamountaintrail.org

 

www.ecotourismus.com·

 

www.seaturtle.org/mtrg/projects/cyprus

 

ww.whatson-northcyprus.com

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins

Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 28 - April 2009