4-Tagestour Auvergne

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„Chaine des Puys, lacs d’Auvergne“

Das Zentralmassiv in Frankreich eignet sich zu fast allen Jahreszeiten immer wieder für schöne kurze oder auch längere Touren durch einmalig schöne Landschaft wie z.B. die erloschenen Vulkankegel, die sogenannten „Puys“ oder den Seen und auch den abrupten Wetteränderungen. Benutzte Führer waren die französischen Topo-guides GR 441 „Tour de la Chaine des Puys“ und GR 30 „Tour des lacs d’Auvergne“, sowie die Top 25 Karten des IGN (Serie bleu). Die Gegend hat sich den letzten Jahren auch touristisch gewandelt. Man hat etwas mehr Asphalt unter den Füßen, aber erlebt immer noch sehr viel Natur pur. Die hervorragende Gastronomie sollte man ebenfalls nicht versäumen.

1. Tag: Volvic - Orcines

Ausgangspunkt war das Hotel „La Rose des Vent“ in Luzet, Nähe Gare du Volvic. Von hieraus gings über den Puy de la Nugére, Puy de Jumes, Puy de la Coquille zum Puy Chopine. Wir hatten kurzfristig die Strecke umgeplant, da das zeitige Frühstück nicht die Sache der Franzosen ist, und wir die Strecke auch unterschätzt hatten. Wir versuchten dann auf nichtmarkiertem Weg zwischen dem Grand Sarcoui und dem Puy des Goules Richtung la Fontaine du Berger abzusteigen, aber landeten auf einem Forstweg der im nichts endete. Weiter gings zurück über den Col des Goules und dann auf der Straße hinunter nach Orcines (nicht empfehlenswert wegen dem harten Asphalt und dem starken Verkehr). Dort fanden wir im Teilort La Baraque das sogenannte „Randhotel“ Le Relais des Puys, ein hervorragendes Haus ebenfalls der Kategorie „Logis de France“.

2. Tag: La Baraque - Laschamp

Ich hatte zunächst Bedenken bei der Tour wegen den GRPs bzw. nicht markierten Wegen. Diese Wege erwiesen sich jedoch als hervorragend zu begehen. Zunächst wanderten wir über den GRP zum Ortszentrum von Orcines, dann entlang des Golfplatzes zum Chemin de la Roche, der direkt zum PR rund um den Puy de Dome führt, und wiederum in den GR 441 mündet. Ein kurzer Steilanstieg führt uns bei strahlendem Wetter auf den Puy de Domes mit seinem römischen Merkurtempel, den Paragleitern und der großen Aussichtsplattform mit Terrassencafe und herrlicher Aussicht. Von hier folgt der Wege einer schönen Mulatteria hinunter zum Col de Ceyssat und auf alter Römerstraße nach Laschamp. Die angepeilte Gite dètape erwies sich am schönen Wochenende als vollbelegt. Wir fanden Unterkunft im Hotel Espace Volcan, das ebenfalls eine Gite angeschlossen hat. Wir hatten noch einen schönen Abend im Bar-Restaurant „Le GR“, das immernoch 1. Adresse für Wanderer ist, und wo auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Die Nacht erwies sich leider als sehr unruhig, da im Hotel und auf der Terrasse eine Hochzeit gefeiert wurde.

3. Tag: Laschamp - Orcival

Nach einer Stunde Wanderzeit verlassen wir zwischen Puy de la Vache, Puy de Montjugeat und Puy de Pourcharet den GR 441 und wandern weiter auf dem GR 30 über Racoleine, Neuville, Voissieux und biegen kurz vor Orcival wieder auf den GR 441 zum Schloß Cordés. Die Landschaft hat sich verändert: weniger Puys, dafür mehr Täler, Felder und Wiesen. Nach einer Schloßbesichtigung geht’s weiter über Orcival mit seiner schönen romanischen Kirche, das sich zu seinem Nachteil leider in den letzten Jahren sehr touristisch verändert hat, zu unserer Gite auf der ferme Fontchartoux.

4. Tag: Fontchartoux - La Bourboule

Der Tag verspricht nichts Gutes. In der Nacht nähert sich eine Gewitterfront, die uns mit Regen und Wind eindeckt -also typisches Auvergnewetter-. Wir ziehen gleich Anorak und Gorotexhose über. Zunächst bläst der Wind jedoch die Wolken weiter und wir erreichen den Lac de Servieres, steigen hinauf zum Puy de Combe Perret, laufen am Puy de l’Aiguiller und Puy de l’Ouire vorbei und steigen vom Wind zerzaust hinab zum Col de Guery mit dem Lac de Guéry, wo wir kurz zu Mittag essen. Keine ¼ Stunde vom Hotel weg, hat uns das nächste Gewitter mit Wind und Hagel eingeholt. Zu allem Überfluß verlieren wir auch noch den richtigen Weg. Nach der Karte führt der Weg links am Wald vorbei. Die Markierung weist jedoch in den Wald hinein. Dort erscheint noch eine weitere Markierung, daß man nicht rechts abbiegen soll; danach habe ich keine GR-Markierung mehr entdeckt. Wir wandern in nordwestlicher Richtung am Puy May vorbei, wo wir einen Bach überqueren und wieder auf eine Fahrstraße treffen mit lokaler Markierung (gelber Punkt und blauer Punkt), die uns zur ehemaligen Ferme de Puy May führt. Zum Glück können wir hier kurz unterstehen und uns trockene Fleecesachen unterziehen. Wir wandern weiter zum le Tenon, wo wir kurz darauf wieder auf unseren GR 30 stoßen und nach Bourboule absteigen. In la Bourboule erleben wir die nächste unangenehme Überraschung: Es gibt heute weder einen Zug noch einen Bus nach Volvic mehr, da der Bus nach Clermond Ferrand an Volvic vorbeifährt. Wir nehmen den Bus trotzdem und steigen in Pontgibaud aus und nehmen ein Taxi, das uns zu unserem Ausgangspunkt zurückbringt.

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