Abruzzen. Auf Hennigs wilden Wegen

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Also ins Internet geschaut, uns begeistern lassen vom Buch „Wilde Wege, stille Dörfer“ von Christoph Hennig, die Wanderkarte Gran Sasso 1:50.000 besorgt und vier Wochen Zeit eingeplant für eine Grande Traversata delle Monti Abruzzi mit Abstechern zu Gipfeln im 170 km langen Gebirgszug. Natürlich zu Fuß und mit Zeltausrüstung. Wir wollen nach der Wegbeschreibung von Hennig in Amatrice starten, im Gran Sasso Gebirge aber vom Zelt aus auf einige Berge und den höchsten, den Corno Grande (2912 m) steigen.

Für den Weiterweg in den südlichen Abruzzen bis hinunter nach Barréa gibt es im Juni 2009 noch keine brauchbaren Wanderkarten. Zur Übersicht habe ich eine Autokarte 1:200.000 dabei, und wir müssen die Wegbeschreibung von Christoph Hennig umsetzen. Vorweg: Die Umsetzung war uns zu mühsam, mir zeigt eine Wanderkarte auf einen Blick mehr als jede noch so gut gemeinte Beschreibung. Dazu war das Bergwetter nicht gut genug, also nach sechs Tagen war Schluss für uns. Dafür haben wir im September zwei Wochen lang mit dem Auto die Gebirge Monti Sibillini, Gran Sasso, Maiella und Meta erkundet, mit der Besteigung von einigen hohen Bergen vom Zelt und vom Quartier aus mit druckfrischen Wanderkarten von Parco Nazionale della Majella 1: 50 000, von Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise 1:50.000, von Parco Nazionale dei Monti Sibillini 1:50.000. Außerdem gibt es neu eine Reihe von 25.000-er Karten für die Abruzzen. Damit können wir uns 2010 an den Weiterweg machen, allerdings nicht wegen der kulinarischen Hinweise im sehr umfangreichen Buch.

Spannende Anreise

Vom 21. auf den 22. Juni 2009 Bahnfahrt nach München, weiter im Nachtzug Richtung Rom, haben in Bologna drei Stunden Aufenthalt wegen eines Zugunglücks vor Florenz. Endlich die Umleitung des Zuges über Rimini, Ancona nach Terni, weiter nach Rieti, mit Bus nach Amatrice. Ankunft um 19.20 Uhr nach 26 Stunden mit 7 Std. Verspätung. Übernachtung im Hotel „il Castagneto“. Das Cena natürlich mit Spaghetti all’Amatriciana. Nachts rüttelt ein kurzes Erdbeben am Haus.

1.Tag

Dienstag, 23.6.09, bewölkt, teils heiter, Regenschauer, Berge in Wolken.

Erst einen Bummel durch das lebhafte Amatrice (955 m) machen, eine 25.000er Karte vom Gran Sasso kaufen, in einer Bar bei einem kleinen Cafè den schlechten Wetterbericht von der Zeitung schön reden. Dann nehmen wir unsere Rücksäcke auf und gehen in unseren Sommer 2009. Nach 25 Min. auf der Straße kommt der Abzweig mit dem Wegweiser. Auf dem Wanderweg 363, einem Traktorweg in Wiesen und Buschwald, stiefeln wir bergauf zum Grasbuckel Serrerota (1340 m) mit einem Panorama-Rückblick und einem guten Platz für die erste Rast mit eigenem Espresso und Keksen.

Auf dem Weg 362 in schönen Kräuterwiesen und Kiefernwald, die Monti della Laga im Blick zum Rifugio delle Serre (1351 m). Das ist ein Rohbau mit drei offenen Räumen, daneben ein fließender Brunnen mit Viehtränke. In Wiesen zur Höhe 1506 m, in Laubwald, in Wiesen voll mit Affodil, in Schafweide auf eine Bergkuppe mit Campotosto (1420 m), 4:15 Std. Gehzeit. Das Dorf liegt 120 m über dem Stausee Lago di Campotosto, hat Brunnen, Bar, Minimarket, Hotel und Pension. Regenwolken hüllen die Umgebung ein, die Bergkulisse kennen wir nur vom Foto im Buch.

Im Gebirge wollen wir zelten, aber in den Dörfern die Unterkünfte nützen, vor allem jetzt nach dem schweren Erdbeben im April. Doch das Hotel Valle vermietet uns kein Zimmer, und die Pension Barilotto ist zurzeit geschlossen wegen der Erdbebengefahr. Auf Empfehlung gehen wir auf der Straße zum Ostufer des Lago di Campotosto, zur Pension Serena (1:15 Std.). Man vermietet uns nur zögernd ein Zimmer in einem Flachbau, die Wirtin bereitet uns ein feines Abendessen, wir sind die einzigen Gäste im großen Gastraum (45 € das Zimmer, 45 € das Essen).

5:30 Std. Gehzeit, ca. 19 km Weg, Aufstieg 572 m, Abstieg 224 m (nach Karte).

2. Tag

Mittwoch, 24.6.09, bewölkt bei 12°C, Berge in Wolken.

Der Monte Gorzano im Kamm der Lagaberge sollte unser erster Abstecher sein, schade. Wir nehmen Hennigs Variante 3A, den schnellsten Weg nach oben. Dazu steigen wir auf Straße und auf Abkürzungswegen steil ab zum Ort Ortolano (1017 m). Den Fußweg 131 suchen wir hier umsonst, also auf Straße weiter zum Staudamm des Lago di Provvidenza und Aufstieg im Tal des Flusses Chiarino. Die Kiesstraße im Laubwald ist nach 40 Min. zur Hälfte abgerutscht, nur Fußgänger kommen weiter. Bei der neuen Kapelle San Martino (1262 m) überrascht ein großer Rastplatz mit vielen Tischen und Bänken. Auf Kiesstraße zu einer weiteren Picnic Area mit Brunnen. Nur 200 m weiter steht in Kuh- und Pferdeweide das Rifugio Domenico Fioretti (1500 m). Das Steinhaus gehört der Foresteria del Parco und ist geschlossen. Der kleine Vorraum mit Kamin und Holzvorrat ist offen, neben dem Haus spendet ein Brunnen kaltes Quellwasser.

Es wird alpin. Auf Traktorweg in Weide bergauf zu einem kleinen Talkessel auf 1700 m mit einer offenen Steinhütte, umgeben von viel Lawinenschnee. Auf markiertem Bergweg zu einem zweiten Talkessel mit Quellbach. Wasser auffüllen und noch aufsteigen bis 2050 m. Im Gras neben Schneefeldern zelten wir gut. Wir liegen auf Luftmatratzen, sitzen angelehnt in Faltsitzen. Die Zeltkerze leuchtet und wärmt fast wie ein Kachelofen, der Gaskocher macht Wasser heiß für Getränke und Suppen. Dazu gibt es Brot mit verschiedenen Belägen, das ist völlig ausreichend. Unser Tiefschlaf an der frischen Luft ist unglaublich erholsam. Dafür ist uns kein Rucksack zu schwer.

6:00 Std., 13 km, Aufstieg 1033 m, Abstieg 286 m.

3.Tag

Donnerstag, 25.6.09, heiter, 7°C, ab 14 Uhr Regenschauer.

Bei Sonnenschein auf dem markierten Bergweg in Blumenwiesen mit viel Gestein dazwischen, teils auf festem Sommerschnee aufwärts zur Sella Venacquaro (2236 m), ein Grasjoch mit einem kleinen See. Da sitzen wir eine dreiviertel Stunde und schauen in ein fantastisches Felsgebirge mit saftigem Grün dazwischen. Rechts die Cresta delle Malecoste und der Pizzo Cefalone über einem tollen Cirque. Links der Skitourenberg Monte Corvo und der markante Kegel Pizzo d’Intermesoli.

Ein kurzer Abstieg in das Valle Venacquaro, Pferde weiden hier an einer Viehtränke mit Brunnen, eine Wildschweinhorde mit 16 Stück flüchtet bergauf. Aufstieg in Blumenwiese, über ein Riesenschneefeld, durch ein Felskar voll mit Blumen hinauf zur Sella dei Grilli (2220 m). Wunderbare Berglandschaft mit Blumenpracht zwischen Restschneefeldern. Kurz ein Blick auf den mächtigen Corno Grande, er ist mit 2912 m der höchste Berg der Abruzzen. Der Gipfel hat auf der Nordseite eine geschlossene Schneedecke und viel Neuschnee weit herab, da haben wir keine Chance. Wir hatten geplant, hier schön zu zelten, die Gipfel rundherum und den Corno zu besteigen, dann nach Hennig weiterzugehen. Und jetzt schiebt sich auch noch eine Regenfront über die Gipfel, im Nu ist es kalt und windig und abweisend. Wir beschließen, die Gran-Sasso-Berge nachzuholen und jetzt weiter zugehen.

Nach dem kurzer Abstieg ins Val Maone müssen wir die Rast bei dem Kulturdenkmal mit alten Steinhütten abbrechen und mit dem Kompass in der Hand bei Regen und dichtem Nebel auf Schotter und Schnee in die Scharte La Portella (2260 m) aufsteigen, bei Gewitter und Regen weiter auf die Querung durch eine Steilflanke zum Hotel Campo Imperatore (2135 m). Parkplatz, zwei Hotelbauten, Seilbahnen, Sternwarte, botanischer Garten, aber ohne Wegweiser und ohne Infotafel.

Im Hotel verlangt man für das Bett mit HP 75 €. Wir nehmen die Alternative, ein Zimmerlager im Ostello nebenan, mit HP im Hotel zu 45 € p.P. Zur Ehrenrettung der angeblich schlechten Küche hier mein kulinarischer Beitrag. Zum Cena wurde uns serviert: Bruschette miste, Gnocchi allo Zafferano, Asparagi e Guanciale, Agnello alla Griglia, Cavolfiori saltati, Dolce della Casa, dazu passender Rotwein und Mineralwasser. Wir waren zufrieden damit.

Auf der ganzen Tour haben wir keinen Wanderer getroffen. Doch hier campiert eine italienische Seniorengruppe auf dem Fußboden im alten Seilbahnbau, sie bekochen sich selbst, ihr Gepäck wird von Tragtieren transportiert, vermutlich sind sie auf dem SI, dem Sentiero Italia unterwegs. Sonst sind keine Bergsteiger zu sehen.

4:10 Std., 10 km, Aufstieg 506 m, Abstieg 461 m.

4. Tag

Freitag, 26.6.09, nachts Sturm und Regen, am Morgen heiter, stürmischer Wind.

Der Corno Grande ist frei! Sofort steigen wir ohne Rucksack hinauf zum geschlossenen Rifugio Duca degli Abruzzi (2669 m). Schnell die Fotos machen vom grandiosen Gran Sasso Gebirge und dem Oberhaupt Corno Grande. Glück gehabt, wir kommen sicher wieder mit diesen schönen Bildern im Kopf. Rückweg über die Sella di Monte Aquila zum Hotel Campo Imperatore. Noch ein Foto vom Hochtal Campo Imperatore, schon ist wieder die Wolke da und der Sturm.

Weiter nach Hennig auf die Wanderung über vier Seen. Keine Wegweiser am Weiterweg! Ich nehme den Kompass in die Hand, denn es geht teils weglos oder auf Pfadspuren zum 20 Jahre alten Rohbau einer Skistation auf 1706 m hinab, umgeben von gut bestückten Viehweiden. Der Weg über den Kamm mit der Cima di Faiete ist dem eiskalten Sturm ausgesetzt, also gehen wir in einem unbenannten, windstillen, sehr anmutigen grünen Tal auf Fahrweg weiter. Leider ist durch die großen Kuhherden der Talboden ziemlich verschissen, und die vielen Schmeißfliegen sind eine Plage. Vorbei an den Viehtränken Lago di Barisciano und Lago di Passaneta kommen wir zur Ruine des Zisterzienserklosters S. Maria del Monte (1614 m). Windgeschützt sitzen wir zur Rast in den Ruinen des Klosters. Fantastisch gelegen ist es, ausgerichtet auf den paradiesisch grünen Campo Imperatore, überragt vom Gebirgskamm mit dem Monte Prena 2564 m. Das Kloster aus dem 13. Jahrhundert war nur im Sommer bewohnt und diente der Schafzucht.

Weiter auf Fahrweg in Weiden zum Lago di Racollo, Kälber saufen aus dem See. Unsere Karte zeigt hier ein Rifugio Lago Racollo, es steht etwas entfernt an einerBaumreihe. Doch die Infotafel dazu liegt am Boden, also ist es geschlossen. Im September stellten wir fest, dass es Übernachtung und Essen anbietet.

Das Buch verspricht am Lago Racollo einen ganzjährig fließenden Brunnen, doch aus dem Wasserhahn läuft nichts. Jetzt sind wir auf den versprochenen nächsten Brunnen angewiesen. Unseren Irrweg korrigieren wir mit einem großen Bogen zurück zur Fonte di San Cristoforo. Doch auch aus diesem Wasserhahn läuft nichts, der Brunnen ist so ausgetrocknet wie wir. In dem verschlossenen Brunnenhaus daneben plätschert viel Wasser, der Hahn wird vermutlich nur aufgedreht, wenn Kühe hier weiden. Die dritte versprochene Fonte Frenda steht nicht in der Karte und ist auch nicht zu sehen. Also: die Abruzzen sind verdammt trocken, es gibt in Talnähe anscheinend keine Quellbäche, auch keinen Bach für ein erfrischendes Bad.

Auf einem Fahrweg geht es im schönen alten Kulturland, jetzt mit Luzernenanbau, weiter zum großen Bergdorf Castel del Monte (1270 m), auf einen Hügel gebaut.

Beim Bummel durch die Straßen fällt uns das Haus mit dem Schild il Rifugio del Pastore auf. Die nette Wirtin der kleinen Pizzeria hat ausgebaut und vermietet uns ein neues Zimmer mit Bad. Es ist sogar geheizt, weil es ungewöhnlich kalt ist. Sie freut sich, bekocht uns nach Wunsch, erzählt unentwegt in italienisch, wir leider „nix capito“, aber so nett (44 € p.P.).

Als Zuflucht bei einem Erdbeben steht eine Zeltstadt auf dem Fußballplatz.

7:25 Std., 24 km, Aufstieg 588 m, Abstieg 1453 m.

5. Tag

Samstag, 27.6.09, schön bei 22°C, dann bewölkt und regnerisch.

Beim Dorfbummel suchen wir in den Läden vergeblich nach Wanderkarten für die südlichen Abruzzen. Das Wetter hat gewechselt, wir können endlich in kurzen Kleidern gehen. Meine beiden Karten zeigen einen Weg 272 direkt nach Ofena, der ist aber in der Landschaft nicht zu sehen. Also doch nach Hennig auf einem Fahrweg in Buschwald abwärts zum Dorf Ofena (531 m, 2:20 Std.). Einkehr im Ristoro Aufinium, es ist die Bar mit dem Bild einer Moschee an der Stirnwand.

In Ofena sind unsere beiden Wanderkarten zu Ende. Jetzt muss eine Straßenkarte als Übersicht genügen, und wir müssen die Wegbeschreibung von Christoph Hennig umsetzen können. Man muss wissen, dass wir nicht auf einer beschilderten Route gehen, wir sind auf Straßen, Feld- und Fußwege angewiesen. Wenn einer endet, geht es schon mal quer Beet weiter zum nächsten Anschluss.

Also nehmen wir das 700 g schwere Buch zur Hand, schlagen die Seite 143 auf, leider regnet es gerade. Sehr genau steht es da, rauf und runter, rechts und links, dazwischen viele interessante Informationen. Das hat zur Folge, dass einer das aufgeschlagene Buch tragen muss mit einem Finger auf der aktuellen Zeile. Vor uns liegt il Piano, eine fruchtbare Ebene mit Ackerbau. Am linken Rand dieser Naturschüssel geht es Richtung SO entlang. Ein Stück geteerte Radstraße (ohne Radfahrer) nehmen wir lieber als den alten Naturweg daneben, schon wegen des Fingers im Text. Wie wir erst nach links, dann dreimal nach rechts abbiegen sollen, stecken wir das Buch in den Rucksack. Auf Feldwegen gehen wir durch Getreidefelder schnurstracks auf das Dorf Capodacqua (395 m) zu.

4:20 Std., 16 km, Aufstieg 0 m, Abstieg 870 m.

Die ersten Hausbewohner füllen gern unsere Wasserflaschen auf, denn wir werden zelten müssen. Nein sagt die Frau, es gibt ein neues Agritourismo im Ort. Wir finden das Haus nicht, gehen deshalb auf der Straße zu einem abgelegenen Platz fürs Zelt. Da kommt ein Auto mit den Vermietern gefahren, sie wurden informiert, wir sollen doch bei ihnen übernachten. Gerne fahren wir mit. Sie betreiben eine Super-Landwirtschaft, daneben ein Haus mit neuen Ferienwohnungen, dazu laden sie uns ein zu Abendessen und Frühstück im Kreis der Familie. Alles für 40 € p.P. Wunderbare Leute, da fällt uns der Abschied schwer von Familie Ursini Alfredo.

6. Tag

Sonntag, 28.6.09, schön, dann bewölkt.

Der Hausherr zeigt uns den Weiterweg, lange winkt er uns nach. Auf Fahrweg zwischen Olivenbäumen, dann in Buschwald bergauf, nach 1:10 Std. ein Haus mit Unterstand und einem Wasserbunker. Nach Buch sollen wir jetzt auf einem steilen Weg in Wiesen zu einer Autostraße hinauf. Doch da versperrt ein gespanntes Seil mit einem Schild „vietato“ (verboten) den Zugang zur Wiese. Das könnten wir ignorieren, doch wir gehen den Fahrweg weiter. Der endet kurz unter der Straße. Wir wühlen uns 10 Min. lang steil durch Dickicht hinauf, steigen über die Leitplanke, gehen auf der Autostraße in 20 Minuten zum Ort Forca di Penne (918 m). Am alten Wachturm gibt es die Rast mit Blick auf das schöne bäuerliche Hügelland im Osten.

Ein Fahrweg zieht entlang der beschilderten Nationalparkgrenze, nach 40 Min. ein Brunnen unter einer Riesenbuche auf 1000 m Höhe. Jetzt im Bauernland abwärts auf ständig wechselnden Wegen auf die markante Felswand mit dem Pizzo della Croce zu. Beim Abstieg auf einem neu geschobenen Fahrweg werden die Lehmklumpen auf den Stiefelsohlen immer dicker.

Im Dorf Pescosansonesco (639 m) Einkehr im Albergo Riparossa, in der nachgebauten Fontana Romana kann ich unsere Stiefel reinigen. Wieder auf ständig wechselnden Wegen in Brachland und in Bauernland mit Blick auf das bewölkte Maiellagebirge zur Stadt Torre de Pásseri, 178 m tief gelegen.

5:35 Std., 20 km, Aufstieg 600 m, Abstieg 940 m.

Gesamt: Gehzeit 33:00 Std., 102 km Wege mit ca. 3300 Hm Aufstieg.

Eine Frau zeigt uns den Weg hinauf zur Pension Aurora, dem einzigen Quartier im Ort. Am Haus angekommen fährt ein Auto vor. Es ist der Mann der Vermieterin und kommt gerade aus Bulgarien. Ein Anruf von ihm, ja, sie hat die Ferienwohnung mit Bad frei (60 €).

Nach zehn Minuten ist sie da, in bestem Bayrisch weist sie uns ein. Und beschwert sich über die Unsitte von manchen Gästen, die Zimmer zu reservieren, dann nicht zu kommen und nicht einmal abzusagen. Aus Griesstätt am Inn kommend lebt sie seit zwanzig Jahren hier, mit uns will sie natürlich ihr Bayrisch auffrischen.

Unsere Grande Traversata delle Abruzzi wollen wir so nicht weiter verfolgen, wir beschließen hier den Abbruch der Tour wegen des schlechten Bergwetters und wegen der fehlenden Wanderkarten. Es kommt uns die Idee von einer Autoreise durch die Abruzzentäler mit Bergtouren von einem Standquartier aus.

Das haben wir tatsächlich vom 21.09. bis 2.10.2009 ausgeführt. In der ersten Woche waren wir wegen des Regenwetters und penetranten Hochnebels meist auf Autotour, in der zweiten Woche aber waren wir bei gutem Wetter auf den hohen Bergen unterwegs. Doch am 29. Juni fahren wir ab Torre de Passeri mit Bahn und Schiff nach Korsika und gehen dort bei schönstem Wetter zum dritten Mal den GR 20.

Fotos: Hans Diem

Corno Grande (2912 m) vom Hotel Campo ImperatoreAuf dem Weg nach Castel del MonteUnser Zelt im Rückblick zum Lago di CampotostoEvelyn im Aufstieg zur Sella VenacquaroVom Sella Venacquaro zum Pizzo d’Intermesoli (links) und Pizzo Cefalone (rechts)Frühstück im „Il Pastore“Abstieg Richtung Torre de Pásseri
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