Slowenische Alpen-Überschreitung

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Slowenische Alpen-Überschreitung

Hans Diem aus Garmisch-Partenkirchen ging im August 2000 in Slowenien auf dem Alpenweg Slovenska Planinska Pot von Maribor nach Ankaran am Mittelmeer in 32 Tagen auf 576 km Bergwegen und Steigen mit 43.000 Hm Aufstieg, er war 18 Mal über 2000 m Höhe, höchster Punkt war der Triglav 2864 m.

Ab dem Stadtrand von Maribor begann die Tour gemütlich mit dem breitbuckligen Waldgebirge Pohorje bis 1543 m Höhe, über sieben bewirtschaftete Hütten stiefelte ich 70 km meist auf Fahrwegen nach Slovenj Gradec. Weiter mit Vergnügen in den östlichen Karavanke über den Plesivec 1699 m und den Raduha 2062 m, 60 km auf Wegen und Bergwegen in Waldgebirge mit Almen und sechs bew. Hütten. Hier haben sich der Slowene Joze und dann der Slowene Igor angeschlossen für eine Woche.

So sind wir zu dritt aus dem Savinja Tal aufgestiegen ins schroffe Felsgebirge der Kamniske Alpe, den Steiner Alpen mit 70 km Bergwegen und Felssteigen und sieben bew. Hütten. Igor hat per Handy den Gregor herbeigerufen, schon waren wir zu viert und flott unterwegs in den Felssteigen am Ojstrica, Turska gora, Skuta und Grintovec 2558 m. Leider musste ich gerade hier eine dicke Backe bekommen vor lauter Zahnweh! "Kein Problem" meinten meine slowenischen Begleiter. Igors Handy machte eine Auskunft beim Zahnarzt in Garmisch möglich, Joze verständigte seine Zahnärztin, Igors Vater kam mit dem Auto zum Treffpunkt im Tal und holte uns ab. Erst fuhr er uns an den Esstisch von Igors Mutter in Ljubljana, dann weiter zur Zahnbehandlung nach Radovljica. Jetzt war Joze dran, er hatte in Ljubno ein Zimmer frei für die Nacht, seine Waschmaschine hat meine Kleider gewaschen, und am nächsten Tag fuhr er mich zurück zu meiner Tour. Fantastische Leute! Von Jezersko aus habe ich noch die wilde Nordseite der Steiner Alpen erkundet und bin dann weiter gegangen über den Aussichtsgipfel Storzic zur Stadt Trzic (sprich Storschitsch und Trschitsch).

Auf dem Grenzkamm der westlichen Karavanke ging ich flott über drei Gipfel bis 2236 m Höhe hinweg nach Mojstrana auf 55 km Bergwegen mit vier bew. Hütten. Jetzt wurde es sehr alpin in den Julijske Alpe, den Julischen Alpen, auf 145 km Bergwegen und Felssteigen zwischen Mojstrana und Petrovo brdo mit 17 bew. Hütten. Fünf Tage lang war ich bei gutem Wetter im schroffen Felsgebirge teils auf ausgesetzten Steigen und unter vielen Leuten unterwegs, stand auf dem Triglav 2864 m, dem höchsten Berg Sloweniens, auf dem Bovski Gamsovec, dem Sedlo planja mit einem nervigen Abstieg, dem Prisank und dem Jalovec. Dagegen waren die drei Tage im blumenreichen Krn-Gebiet bis 2244 m Höhe und der Tag auf dem Rodica-Kamm bis 1966 m Höhe erholsam.

Das Kras-Gebirge ist ein waldreiches Mittelgebirge bis 1630 m Höhe mit vielen Einödbauern und gehört schon zum Dinarischen Gebirge. 200 km Wege und Fahrwege waren es von Petrovo brdo zum Mittelmeer mit vier bew. Hütten und Pensionen in den Orten. Sieben Tage war ich hier einsam unterwegs, begeistert vom Land und den netten Leuten. Am 31. Tag abends stand ich auf dem letzten Gipfel, dem Slavnik 1028 m, 20 km vor der Küste. Und das Mittelmeer, die Bucht mit Koper und Ankaran lagen vor mir bei untergehender Sonne, eine passende Abschiedsstimmung zum Ende der Tour.

Alle Slowenen zeigten sich sehr erfreut über mich, den Gast aus Bayern, der auf ihrer Transverzala unterwegs war. Sie wollten wissen, warum nicht öfter Deutsche auf ihre Sonnenseite der Alpen kommen, wo doch viele Leute und alle Wirte deutsch reden, wo so viele Hütten offen sind, wo ruhige Waldgebirge sich mit wilden Felsgebirgen abwechseln. Dober dan Slovenja, also ich komme bestimmt wieder.

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